Rummelsberger Diakonie und Rummelsberger Kirchengemeinde laden auf den kulturträchtigen Friedhof ein
Mehr lesenSchwarzenbruck – Heimat bewusst erkunden und genießen – das ist nun am Friedhof der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Rummelsberg an der Philippuskirche möglich. „Hier besteht ein bedeutendes Stück Kulturgeschichte, doch leider wissen bis jetzt nicht viele Menschen davon“, erklärt Dr. Thomas Greif, Leiter des Diakoniemuseums Rummelsberg. Dank der finanziellen Unterstützung der Entwicklungsgesellschaft Schwarzachtalplus sowie der Rummelsberger Diakonie konnte ein umfangreiches Friedhofsprojekt realisiert werden, um dies zu ändern.
Denn der Friedhof an der Philippuskirche ist aus zahlreichen Gründen einen Besuch wert: Die flachen Gräber auf dem traditionellen Friedhofsgelände zieren liegende Grabplatten, die sehr aufwendig hergestellt wurden. Vorbild dafür waren die Grabplatten des Nürnberger Johannisfriedhof. Neben dem Friedhof mit der traditionellen Bestattungsform ist eine weitere Besonderheit der Naturfriedhof „Bestattung unter Bäumen“. Dort können Menschen unabhängig von Konfessionen in der friedlichen Atmosphäre des Rummelsberger Waldes bestattet werden.
Kunstwerke regen zum Nachdenken an
„Wir möchten die Qualitäten und Besonderheiten dieses Ortes ins Licht rücken“, betont Greif, deshalb sei ein großer Lageplan für den Friedhof angefertigt worden. So können sich Besucher*innen in Zukunft einen Überblick über die künstlerischen Besonderheiten des Friedhofs verschaffen. Das Gelände birgt vor allem künstlerische Elemente, die die christlichen Themen Tod und Auferstehung behandeln. Ein Beispiel ist die Skulptur „Überfahrt“ von 2019, die den Übergang vom irdischen Leben in ein neues Dasein symbolisiert, das auch Menschen anderer Religionen und Weltanschauungen anspricht. Ein weiteres beeindruckendes Element ist die Statue des auferstandenen Christus, die an der Außenseite der Kapelle zu finden ist.
Außergewöhnlich sind außerdem die vielen Gräber prominenter Persönlichkeiten. Manche von ihnen haben an anderen Orten der Welt noch große Bedeutung, wurden aber in Rummelsberg vergessen. In zwei Fällen wurden deshalb Erinnerungsplatten bereits aufgelöster Gräber gestaltet, um beispielsweise dem Missionar Karl Heller zu gedenken, der in einer christlichen Kirche in Südindien eine Art Heiligenstatus genießt. Die Platten können an der südlichen Kirchenmauer begutachtet werden.
Eine umfangreiche Broschüre, die im Kunstverlag „Josef Fink“ erschienen ist, bildet das inhaltliche Herzstück des Projektes. Darin sind sehr detaillierte Beschreibungen und Geschichten rund um den Friedhof sowie den Ort Rummelsberg nachzulesen. Die Broschüre ist in der Philippuskirche oder beim Verlag direkt erhältlich.
Am 1. Mai um 10 Uhr findet der Eröffnungsgottesdienst in der Rummelsberger Philippuskirche statt. Der Direktor des Leipziger Missionswerks Ravinder Salooja ist Gastprediger. Darauffolgend wird Dr. Thomas Greif den Lageplan samt den außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten vorstellen. Im Anschluss daran können sich die Besucher*innen bei einer Tasse Kaffee darüber austauschen.
Diakon Gerhard Lechner wurde mit einem stimmungsvollen Gottesdienst von Kolleg*innen und Auhofbewohner*innen in den Ruhestand verabschiedet.
Mehr lesenHilpoltstein – „Schalom, Schalom. Auf Wiedersehn“ – So hieß es im Refrain des Schlussliedes „Gib mir deine Hand, auf Wiedersehn“ im Abschiedsgottesdienst für den langjährigen Auhofdiakon Gerhard Lechner. Knapp 18 Jahre bereicherte der 65-Jährige mit seinem Tun und Wirken den Alltag der Auhöfer und die Gemeinde in Hilpoltstein.
Im Auhof und seinen Häusern in der Region wohnen aktuell 370 Menschen mit Behinderung. Sie arbeiten unter anderem in der dazugehörigen Werkstatt für Menschen mit Behinderung oder in der Förderstätte. In der Comenius-Schule mit Schulvorbereitender Einrichtung und einen Heilpädagogische Tagesstätte sowie in den Offenen Angeboten werden außerdem viele Menschen mit Behinderung ambulant betreut oder gehen dort zu Schule. Gerhard Lechner war auch in fast allen diesen Bereichen tätig. Er taufte Kinder, Jugendliche und Erwachsene, begleitete bei Konfirmationen, Erstkommunionen und Firmungen, hielt Andachten und veranstaltete Gottesdienste und Schulgottesdienste.
Am 27. März wurde Gerhard Lechner nun auch mit einem Gottesdienst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die Kapelle und der angrenzende große Saal im Auhof waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreich waren die Bewohner*innen und Kolleg*innen erschienen, um „ihren Gerhard“ zu verabschieden und mit ihm zu feiern. Die Stimmung war wie immer, wenn Gerhard Lechner Gottesdienst feiert - locker und offen.
Ganz so gewöhnlich verlief der Gottesdienst dann aber doch nicht, denn statt einer Predigt, gab es Grußreden, für die sich jede*r der Redner*in eine passende Bibelstelle ausgesucht hatte. Regionalleiter Andreas Ammon zitierte beispielweise den Taufbefehl aus Matthäus 28, 18-20 „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Denn „Gerhard Lechner war immer da für die Auhöfer, taufte Kinder, Jugendliche und Erwachsene und stand ihnen in schweren Zeiten mit Trost zu Seite,“ so Ammon.
Gerhard Lechner begleitete die Auhof-Bewohner*innen insbesondere bei Trauer, Tod und in der letzten Lebensphase. Seit vielen Jahren entwickelte der Diakon dafür eine wertvolle Sterbe – und Trauerkultur im Auhof, zu der auch ein extra angelegter Trauergarten gehört, an dem Bewohne*innen und Kolleg*innen ihrer verstorbenen Freund*innen oder Angehörigen gedenken können. „Ein wichtiges Ritual waren Deine Morgenandachten, mit denen Du den Menschen Besinnung und Begegnung, aber auch Sicherheit, Stabilität im Alltag gegeben hast,“ berichtet Andreas Ammon. Gerhard Lechner habe außerdem immer ein offenes Ohr für die Menschen gehabt.
Bürgermeister Markus Mahl, dankte Lechner seine tolle Arbeit. „Ich werde mich immer gerne an die lebendigen Gottesdienste während der Hilpoltsteiner „Woche des Lebens“ erinnern,“ so Mahl. Christian Gampel, Leiter Wohnen am Auhof, hob hervor, dass Lechner „immer ein großartiger Zuhörer gewesen war, der die Sorgen der Menschen mitgenommen und diese dadurch entlastet habe.“
Mit den Worten „das Besondere, das Du uns geschenkt hast wird nicht verloren gehen. Es wird bei uns im Gottesdienst auch künftig geschunkelt, gelacht, geweint, gesungen und mitdiskutiert,“ verabschiedete Andreas Ammon Gerhard Lechner und die Gottesdienstbesucher*innen, die mit „Standing Ovations“ für den angehenden Ruheständler antworteten.
Schalom, Schalom und auf Wiedersehen, lieber Gerhard Lechner.
Am 21. März wird in Persien das Nouruz-Fest gefeiert – ein Fest das für den Neuanfang steht und zum Nachdenken anregt. Das inklusive Kunstprojekt ARTogether der Rummelsberger Diakonie bietet ebenfalls viel Raum für Inspiration und Anregungen.
Mehr lesenNürnberg – In Deutschland beginnt das neue Jahr am ersten Januar. Im persischen Kulturraum ist das anders. Dort findet das Neujahrsfest namens „Nouruz“ (persisch für „Neuer Tag“) am 21. März statt. Für das Bahaitum, einer weltweit verbreiteten Glaubensrichtung, ist das Nouruz-Fest nicht nur ein nationaler Feiertag. Der Start ins neue Jahr und der Beginn der helleren Jahreszeit sind bei den Bahai außerdem Symbole für geistige Erneuerung. Die erwachenden Blumen, die grüner werdende Landschaft und die länger andauernden Tage mit ihrer alles einnehmenden Energie nutzen die Bahai als unglaublich schöne Gelegenheit, über Veränderung und Anfänge nachzudenken.
Etwas Neues zu beginnen birgt immer auch die Chance, sich selbst neu kennenzulernen und zu entwickeln. Diese Möglichkeit bietet auch das inklusive Kreativprojekt ARTogether der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg. Im Atelier von ARTogether werden Materialien wie Acryl, Ton oder Aquarell-Farben nicht nur genutzt, um etwas zu gestalten, sondern auch dafür, dass Menschen mit und ohne Fluchthintergrund zusammen kreativ werden und miteinander ins Gespräch kommen. In dieser lockeren Umgebung ist viel Raum für Inspiration. „Nach näherem Kennenlernen geben sich viele Teilnehmende gegenseitig Impulse zu ihren Werken und im Austausch über ihre unterschiedlichen Kulturen,“ berichtet Gabriele Wehr, Kunsttherapeutin bei ARTogether.
Das Projekt ARTogether besteht seit 2020 und war ursprünglich als Gruppenangebot gedacht. Aktuell findet es aufgrund der Corona-Pandemie in Tandems statt. Jeweils ein*e Teilnehmer*in mit und ohne Fluchthintergrund werden von einer Kunsttherapeutin oder einer Sozialpädagogin künstlerisch angeleitet und bekommen verschiedene Materialien zur Verfügung gestellt. Die Wünsche und Interessen der Teilnehmenden stehen im Vordergrund. Es ist jederzeit möglich ein neues Tandem zu bilden.
Wenn Sie Lust haben, neue kreative Erfahrungen zu sammeln, dann sind Sie gern eingeladen, bei ARTogether mitzumachen. Es findet in den Räumlichkeiten des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge in Nürnberg Johannis statt. Bei Interesse können Sie sich gerne unter der Telefonnummer 0911/393 63- 4063 melden.
Vier Diakone für Amt eingesegnet
Mehr lesenRummelsberg. „Seid ihr bereit?“ – eine Frage, gestellt in der Rummelsberger Philippuskirche nach sechs Jahren Vorbereitung auf diesen Tag: den Tag der Einsegnung in das Amt eines Diakons der Landeskirche, den Tag, an dem aus Ausbildungsbrüdern Sendbrüder der Rummelsberger Brüderschaft werden, an dem sie ganz in ihrem Beruf und ihrer Gemeinschaft ankommen. Gefragt hatte Brüdersenior Diakon Peter Barbian - Maximilian Hagn, Timo Richter, Florian Lange und Benjamin Molinaro antworten darauf. Klar klingt ihr „Ja, mit Gottes Hilfe“ durch die Kirche.
Es ist ihr ganz besonderer Tag, den sie mit Angehörigen, Freunden, Vertretern der Heimatgemeinden und Dienstgebern sowie ihrer Brüderschaft in Rummelsberg feiern. Viele Gratulationen und guten Wünsche begleiten die jungen Diakone, angefangen bei Oberkirchenrat Stefan Blumtritt, dem Vertreter der Landeskirche, Diakonin Elisabeth Peterhoff, der Ältesten der Rummelsberger Diakoninnengemeinschaft und Moni Müller für den Brüderschaftsrat bis zu den Ausbildungsbrüdern. Auch viele Hoffnungen und Wünsche folgen mit ihnen auf ihre ersten Dienststellen in der Gemeinde- und Jugendarbeit, in der Verwaltung und dem Bereich der stationären Jugendhilfe.
Ohne Gott sei alles eitel und nichtig, gab ihnen Diakon Jürgen Hofmann (Geschäftsführer der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen) in seiner Predigt im Gottesdienst mit auf den Weg. Sie übten ihren Dienst zur Ehre Gottes und zum Wohl der ihnen anvertrauten Menschen aus. „Ich will dich tragen, bis du grau wirst (Jes 46,3-4) - sagen wir den Menschen diese Botschaft, lassen wir sie durch unser Tun Gottes Nähe und Liebe spüren und begleiten sie insbesondere bei allen Übergängen in ihrem Leben.“
Blumtritt wünschte den jungen Brüdern dass sie der Kirche und Diakonie lebenslang erhalten bleiben mögen. „Wir brauchen sie und freuen uns auf sie.“ Die Mühen ihrer anspruchsvollen dualen Ausbildung hätten sich gelohnt, zudem hätten sie mit ihrer Brüderschaft einen Schatz, der sie stärke. Kirche müsse weg vom Beamtentum, flexibler werden und auf die Menschen hören. „Verlassen sie die Büros, gehen sie auf die Straße zu den Menschen“, forderte er, damit Glauben und Leben eine Einheit und darin der Anspruch der Kirche Wirklichkeit werde.
Alle jungen Brüder arbeiten in Franken, stellte Diakon Jochen Nitz (Rat der Diakone und Diakoninnen) fest, daher brachte er seine Wünsche fränkisch auf den Punkt: „Etzadla“ beginne ihre Arbeit wirklich und sie sollten es „krachen lassen“ – sich einbringen und das, was ihnen wichtig sei. „Dort, wo die Menschen auf euch warten. Etzadla.“
Für vier junge Diakone begann jetzt ihr Dienst
Mehr lesenRummelsberg. Berufswunsch Diakon – mit diesem Ziel starteten im Herbst 2015 vier junge Männer mit ihrer Ausbildung in Rummelsberg. Sechs Jahre mit Fachausbildung, Studium, theologischer und gemeinschaftlicher Ausbildung, Praktika und Prüfungen liegen nun hinter ihnen. Timo Richter (23), Maximilian Hagn (25), Florian Lange (26) und Benjamin Molinaro (26) haben ihr Ziel erreicht: Seit 1. September sind sie auf ihren ersten Stellen angekommen. Eine Woche bringt sie nun noch einmal zurück nach Rummelsberg, eine letzte intensive Vorbereitung und Vergewisserung vor ihrer Einsegnung zum Diakon und Bruder der Rummelsberger Brüderschaft. Eine Gelegenheit zusammen mit ihnen zurück und nach vorne zu blicken.
Wer sich für einen Beruf entscheidet, hat gewisse Vorstellung davon. Hat die Ausbildung dieses Bild verändert?
Benjamin Molinaro: Ja, für mich 100–prozentig, ich habe eine 180 Grad-Drehung gemacht. Nach Rummelsberg ging ich ganz klar mit der Vorstellung Gemeinde- oder Jungenddiakon zu werden. Im Lauf meines Studiums habe ich gelernt, dass ich in der Verwaltung gut aufgehoben bin. Hier kann ich etwas bewegen, werden Diakone gebraucht. Ich habe daher meinen Sozialwirt gemacht und habe jetzt als Diakon und Trainee im Kirchengemeindeamt in Erlangen angefangen. Da hat sich wirklich viel bei mir verändert und es war ein guter Prozess.
Florian Lange: Bei mir war es ähnlich, mein Ziel war ebenfalls Gemeindediakon in der Jugendarbeit. Es war gut, dass wir während der Ausbildung in die verschiedenen Berufsfelder schnuppern konnten. Ich habe dabei gemerkt, dass ich gern in der Jugendhilfe arbeiten will. Ich möchte dort Menschen befähigen, ein eigenständiges Leben führen können. Das hat für mich den Ausschlag gegeben, mich für diesen Weg zu entscheiden. Ich habe als pädagogische Fachkraft im Rummelsberger Waldheim begonnen, wo ich mit jungen Auszubildenden von 16 bis 21 Jahren arbeite.
Eineinhalb Monate auf einer Stelle sind sehr kurz – gibt es trotzdem schon etwas, was euch dort besonders gut gefällt?
Maximilian Hagn: Nach einem Jahr Corona ohne hauptamtlichen Mitarbeiter - die Stelle war ein Jahr lang vakant – haben sich in Pappenheim alle auf mich als den neuen Dekanatsjugendreferent gefreut. Ich war gleich angenommen. Aktuell gibt es hier nur eine kleine Gruppe hochengagierter Jugendlicher. Diese haben in eigener Regie im Sommer ein Zeltlager durchgeführt, ihr Herzensstück, eine Tradition seit Generationen. Da ist ganz viel Wissen da. Als der „Neue“ bin ich ein Lernender und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen.
Bei der Einsegnung erhaltet ihr das Diakonenkreuz. Wenn ihr zudem einen QR-Code hättet, wohin würde der leiten?
Timo Richter: Zu einer Spotify-Playliste (ein digitaler Musikdienst). Sie würde ganz viele unterschiedliche Lieder mit allen Facetten enthalten, Symbole für die Bereiche, die ich abdecken möchte. Angefangen von Spaß, Blödsinn und Auf-Den-Putz-Hauen, bis zu ruhiger, meditativer Musik als Ausdruck für: „Der kann auch zuhören“ und „den rufe ich an, wenn es mir nicht so gut geht“ – ein Bild, das ich versuche in die Arbeit zu tragen.
Maximilian Hagn: Bei mir würde der QR-Code eine Kamera öffnen und zwar die Kamera auf sich selbst, die Selfiecam. Nicht ich selbst stehe im Vordergrund – ich bin zwar da, bin sozusagen der Auslöser der Kamera, aber der Blick richtet sich auf die Bedürfnisse der anderen.
Benjamin Molinaro: Am ehesten passt das Bild einer Visitenkarte mit ganz vielen Möglichkeiten, mich zu kontaktieren. Ich glaube, das ist ein sehr zentraler Punkt meines Berufes und von mir. Was ich Leuten bei Begegnungen mitgeben würde, wäre eine Visitenkarte und der Wunsch, dass man sich nochmal trifft.
Florian Lange: Vermutlich ebenfalls eine Musikliste mit Musik zur aktuellen Situation - wie es mir gerade geht oder was ich dem anderen wünsche.
Was für Ziele und Wünsche habt ihr für die Zukunft? Wo soll es hingehen?
Benjamin Molinaro: Genau hier, wo ich bin, im brüderschaftlichen Austausch. Das zu bewahren ist mein großes Ziel. Ich denke, wir haben einen großen Schatz auf Grund der sozialen Medien.
Florian Lange: Mit Menschen Leben gestalten – wie und mit welcher Klientel weiß ich noch nicht.
Maximilian Hagn: Ich möchte Kirche wieder zu einem attraktiven Erlebnis machen, beziehungsweise die Seiten, die das bereits sind, herauskitzeln und –stellen. Hin zu den Leuten – auch wenn’s scheinbar unnötig ist. Menschen haben es verdient angesprochen zu werden. Sie entscheiden, ob sie den Impuls mitnehmen – vielleicht in zehn Jahren?
Timo Richter: Dass mein diakonisches Profil sichtbar ist. „Miteinander und füreinander unterwegs sein“ lautet mein Motto als Diakon, mit den Menschen unterwegs sein, die mir begegnen, völlig egal welcher Herkunft, welcher Konfession oder welcher Orientierung. Den Menschen annehmen, lautet der Auftrag, den wir von Gott bekommen haben. Ich glaube, vielen Leuten ist wichtig, dass in der Kirche Licht brennt und dass jemand für sie da ist.
Maximilian Hagn: Wir sind da in der Kirche, wo wir gebraucht werden. Auch an den Stellen, wo’s brennt.
13 junge Frauen werden in ihr Amt als Diakonin und in die Diakoninnengemeinschaft eingesegnet
Mehr lesenSchwarzenbruck – „Dieser Tag ist ein Geschenk“, begrüßte Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft, die 13 jungen Frauen, die in ihr Amt als Diakoninnen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern (ELKB) und in die Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg eingesegnet wurden. Dank 3-G-Regel konnte der festliche Gottesdienst mit rund 80 geladenen Gästen stattfinden. Via YouTube-Livestream waren weitere 50 Personen mit den jungen Frauen verbunden.
„Ihr wagt als Jahrgang viel Neues“, so Elisabeth Peterhoff in ihrer Predigt. „Nach der Pandemie gilt es, neue Arbeitsfelder aufzubauen, die pädagogische Arbeit wird herausfordernd sein. Habt Mut, denn es kann und muss viel verändert werden.“ Die jungen Frauen starten bayernweit in verschiedenen Arbeitsfeldern: Als Dekanatsjugendreferentinnen, als pädagogische Fachkräfte im Kindergarten oder in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, als Gemeindediakoninnen. „Macht das, was dran ist und seid euch sicher: Gott ist da“, sprach die Leiterin der Diakoninnengemeinschaft ihnen Mut zu.
„Ihr seid in einen lebenslangen Dienst gestellt, in dem ihr den Dienst der Liebe und das Bekenntnis des Glaubens miteinander verbindet“, so Diakon Jürgen Hofmann, der als Geschäftsführer der Diakone und Diakoninnen die jungen Frauen einsegnete. „Doch die tätige Nächstenliebe ist allen aufgetragen“, nahm er die Gemeinde mit in die Pflicht.
Einen Gruß der Landeskirche überbrachte Oberkirchenrat Stefan Reimers bei den anschließenden Grußworten. „Sie werden jetzt 30 oder 40 Jahre bei uns arbeiten. Wer weiß, wie dann unsere Kirche aussehen wird?“ Die Kirche, so Reimers, befände sich in einem Umbauprozess. „Wie Kirche in Zukunft gestaltet sein wird, hängt vor allem daran, wie wir Menschen begleiten. Daran wird sich auch nichts ändern“, so der Oberkirchenrat. „Wir brauchen Menschen wie Sie“, wandte er sich an die Diakoninnen,“ die zuhören, Menschen begleiten und mitten in die Gesellschaft gehen. Sie sind uns herzlich Willkommen.“
Diakonin Susanne Stöcker, Vorsitzende des Rats der Diakone und Diakoninnen, begrüßte die neuen Kolleginnen und lud sie ganz praktisch orientiert direkt zum beruflichen Austausch zum Tag der Diakone und Diakoninnen im kommenden Frühjahr ein. „Ihr prägt jetzt unser Berufsbild“, so Susanne Stöcker. Die Diakoninnen Ulrike Kühn und Christine Meyer, die Sprecherinnen des Vertrauensrats, begrüßten die Diakoninnen ebenfalls. „Lasst euch wärmen von der Verbundenheit der Gemeinschaft und Gottes Segen.“ Auch aus der Geschwister-Gemeinschaft, der Rummelsberger Brüderschaft, gab es einen Gruß, den Diakon Klaus Buchner überbrachte. „Ihr seid bunte, tolle Persönlichkeiten und ganz wertvoll“, so der stellvertretende Leiter der Brüderschaft.
Die jungen Männer, die in der kommenden Woche als Diakone eingesegnet werden, überbrachten ebenfalls einen Gruß an die ehemaligen Klassenkameradinnen. Diakon Benjamin Molinaro verglich die Vergangenheit mit der Gegenwart. „Wir sind einen steilen Weg gegangen und stehen jetzt auf dem Gipfel. Aber der Weg hat gerade erst begonnen.“ Von den großen Fußspuren, die die 13 Frauen in der Ausbildungsgemeinschaft hinterlassen hatten, sprachen die Ausbildungsfrauen Julia Heinle und Pia Secker. „Ohne euch wäre viel nicht möglich gewesen. Wir haben zusammen gelacht und geweint, die schönsten und die schwersten Momente zusammen erlebt. Ihr habt verdient, dass man euch jetzt feiert.“
Diakon Peter Barbian wird als Leiter der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie e.V. eingeführt
Mehr lesenSchwarzenbruck – In einem festlichen Gottesdienst im Rahmen des Brüderschaftstages der Rummelsberger Brüderschaft ist Diakon Peter Barbian als Leiter der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie e.V. eingeführt worden. Im gleichen Gottesdienst wurde Vorgänger Diakon Martin Neukamm entpflichtet.
„Sie haben wirklich das Ihre dazu getan, dass Rummelsberg einen guten Weg gehen konnte“, bedankte sich Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie, bei Diakon Neukamm.
„Abschied und Aufbruch berühren sich heute“, fasste Oberkirchenrat Stefan Reimers in seinem Grußwort zusammen. Er dankte dem scheidenden Brüdersenior und wünschte dem neuen viel Glück für die neue Aufgabe. „Seien Sie sich bewusst, wie viele Chancen sich auch in unruhigen Zeiten ergeben.“
Bisher war Peter Barbian, der seit 1982 Mitglied der Rummelsberger Brüderschaft ist, Vorstand der Bildungs- und Erholungsstätte Langau. Von 2001 bis 2007 leitete er als Brüdersenior und Ausbildungsleiter das Faraja Diaconic Center in Tansania.
Peter Barbian wird in Zukunft zwei Aufgabenbereiche haben: Als Leiter der Brüderschaft ist er für die Mitglieder der Rummelsberger Brüderschaft verantwortlich. Als Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie wird er künftig die Geschicke eines der größten diakonischen Träger Bayerns mit lenken. Im Einführungsgottesdienst predigte Barbian und sagte: „Es ist ein riesiges Geschenk, wenn es uns gelingt, etwas von ganzem Herzen zu tun.“ Er erinnerte die Festgemeinde an die Botschaft, die alle gläubigen Christen in die Welt tragen sollten: „Wovor sollte ich Angst haben, wenn Gott an meiner Seite ist?“
Im Anschluss an den Gottesdienst überbrachten Vertreterinnen und Vertreter der Rummelsberger Gemeinschaften, aus Politik, Diakonie und Kirche Grußworte. „Jetzt kannst du loslegen“, forderte Diakon Sebastian Damm, der als Vertreter für den Brüderschaftsrat sprach, Peter Barbian auf. Monika Müller, die Vertreterin des Frauenbeirats, erinnerte daran, dass Barbian der erste von allen Mitgliedern gewählte Senior ist – denn seit einiger Zeit haben die Ehefrauen und Partner der Diakone, die schon immer Mitglieder der Brüderschaft sind, volles Stimm- und Wahlrecht. „Wir freuen uns auf dich“, begrüßte Diakon Rudi Forstmeier im Namen der Brüderschaftsleitung und auch Geschäftsführer Diakon Jürgen Hofmann machte Mut: „Wir stehen dir für das sogenannte Onboarding zur Verfügung.“
Die Vorstandsmitglieder Diakonin Elisabeth Peterhoff, Karl Schulz und Dr. Tobias Gaydoul freuen sich auf die Arbeit mit dem neuen Kollegen. Gaydoul verriet das Erfolgsrezept für eine gelungene Zusammenarbeit: „Vertrauen schenken, Verantwortung teilen.“
„Eine Ära geht zu Ende“, so Bezirkstagspräsident und Landrat Armin Kroder. Dass 72 Prozent der Brüderschaft für Barbian gestimmt haben, nennt er einen großen Vertrauensvorschuss. „Da wären heute Abend Einige froh, wenn die Wahl für sie so ausginge“, bezog er sich auf die laufende Bundestagswahl.
Diakonin Heidi Albrecht, Geschäftsführerin des Verbands evangelischer Diakonen-, Diakoninnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland e.V. (VEDD), lud Peter Barbian ein, auch die Weite über die eigene Gemeinschaft hinaus kennenzulernen und Friedemann Beyer, Gemeinschaftsältester im Diakonenhaus Moritzburg, machte diese Einladung konkret: „Herzlich Willkommen jederzeit in Moritzburg.“ Anita Mrotzek, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde Rummelsberg hieß Barbian ebenso willkommen wie Diakon Jochen Nitz, der als Vertreter für den Rat der Diakone und Diakoninnen einen Gruß überbrachte.
Auch die Diakoninnengemeinschaft, die „Schwestergemeinschaft“ der Rummelsberger Brüderschaft, überbrachte einen Gruß. „Willkommen, lieber Peter, als Mensch an unserer Seite“, bezog sich Diakonin Elisabeth Peterhoff auf das Motto der Rummelsberger Diakonie.
Diakon Martin Neukamm, bisheriger Leiter der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie e.V., geht in den Ruhestand
Mehr lesenSchwarzenbruck – Leidenschaft, Herz, Engagement. Diese Worte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Grußworte anlässlich der Verabschiedung von Diakon Martin Neukamm, Leiter der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie e.V., der am Wochenende im Rahmen des Brüderschaftstages in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Coronakonform im kleinen Rahmen, mit dem Großteil der Rummelsberger Brüderschaft via Videokonferenz verbunden, waren Menschen, die ihn begleitet haben, mit denen er zusammengearbeitet hat oder die ihm in Freundschaft verbunden sind, in der Philippuskirche in Rummelsberg zusammengekommen.
Diakonin Elisabeth Peterhoff, Dr. Tobias Gaydoul und Karl Schulz, die verbleibenden Vorstandsmitglieder, zeigten anhand des Altarbildes in der Philippuskirche, auf dem die Sieben Werke der Barmherzigkeit abgebildet sind, die guten Eigenschaften des geschätzten Kollegen auf. Sein „Durst nach Leben und Gemeinschaft“, seine Art, eingeengte Menschen zu bedenken, zu trösten und zu ermutigen, die leibliche und geistliche Nahrung, die Neukamm so schätzt und großzügig teilt – diese Attribute machen ihn, so die Vorstandskolleginnen und –kollegen, zu einem leidenschaftlichen Rummelsberger und Diakon.
„Einen Diakon durch und durch“, nannte ihn Heidi Albrecht, Geschäftsführerin des Verbands evangelischer Diakonen-, Diakoninnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland e.V. (VEDD), die an ihrem eigenen Geburtstag von Berlin nach Rummelsberg gekommen war, um Neukamm in den Ruhestand zu verabschieden. Sie brachte ein im Glaswürfel geprägtes Diakonenkreuz mit, eine Auszeichnung, die nur verdienten Mitgliedern des VEDD verliehen wird, so Albrecht.
Verdient habe sich Neukamm auch um seine Gemeinschaft, die Rummelsberger Brüderschaft gemacht. In einer humorvollen „Bilanzpressekonferenz“ fassten Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft, und Diakon Jürgen Hofmann, Geschäftsführer der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen, das bisherige Leben des Brüderseniors in Zahlen und mit Blick auf einen „gesamtgesellschaftlichen Kontext“ zusammen. Vor 23.421 Tagen geboren, seit 15.401 Tagen verheiratet und seit 10.501 Werktagen als Diakon tätig, hat Neukamm bereits acht Dienststellen durchlaufen, davon drei im Klinikum in Nürnberg. Der gelernte Krankenpflegediakon wurde 1979 zum Diakon eingesegnet, seit 2009 ist er Brüdersenior. „Schon 18 Prozent deines Lebens“, fasste Hofmann zusammen. Wie eine Rettungsaktion an der Eiger Nordwand, der Tod Michael Jacksons und die Ausbreitung der Schweinegrippe mit Martin Neukamm zusammenhängen? Alle Ereignisse fanden, so Hofmann und Peterhoff, an bedeutenden Tagen in seinem Leben statt.
Stellvertretend für die Diakoninnengemeinschaft dankte Elisabeth Peterhoff dem Kollegen für seine Leidenschaft für die Feier des Lebens. Für den Brüderschaftsrat dankte Diakon Sebastian Damm, der einen 2009 destillierten und 2021 abgefüllten Whiskey überreichte, ganz in der Sprache der Whiskey-Liebhaber bleibend, für Martin Neukamms „Angelshare“ in der Brüderschaft. Diakon Jochen Nitz, der stellvertretend für den Rat der Diakone und Diakoninnen sprach, las - in etwas abgewandelter Form - aus dem Kinderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ vor, an dessen Ende sich Raupe Martin in einen „wunderschönen Ruheständler“ verwandelte. Und natürlich dufte auch das eine oder andere musikalische Grußwort nicht fehlen.
Dass Martin Neukamm im Ruhestand mehr Zeit mit seiner Frau Irmgard und seinen Kindern und Enkelkindern verbringen möchte, war ebenfalls mehrfach Thema im Lauf des Nachmittags. Irmgard Neukamm, die seit ihrer Eheschließung 1979 ebenfalls Mitglied der Rummelsberger Brüderschaft ist, wurde für ihre jahrzehntelange Unterstützung vielfach bedankt. Neben den Diakonen sind auch die Ehefrauen und Partner Gemeinschaftsmitglieder der Rummelsberger Brüderschaft. Natürlich wollte auch der Frauenbeirat, der die Ehefrauen vertritt, dem Brüdersenior von Herzen danken. „Ihm läuft immer das Herz über“, fassten sie zusammen. „Wir nehmen heute Abschied von einem Herzensmenschen.“
Mit dem Satz „Jetzt pack mers, jetzt geht’s in die letzte Runde“, hatte Diakon Michael Krah, der die letzten zwölf Jahre als Referent mit Martin Neukamm gearbeitet hatte und der voller Humor und mit dem ein oder anderen Augenzwinkern durch den Nachmittag geführt hatte, die Feier begonnen, doch es war an Martin Neukamm, den Abend zu beschließen.
„Treue Verbündete im Glauben haben immer eine Hoffnung auf morgen“, machte ihm Gabriele Gerndt, Pfarrerin in der Kirchengemeinde Rummelsberg, Mut für den nahenden Ruhestand, auf den Neukamm nervös blickt „Ich bin der totale Anfänger im Ruhestand“, bekannte er. In einem kurzen Schlusswort bedankte er sich. „Es war ein Geschenk, mit solchen Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten. Ich werde euch vermissen.“
Zwölf junge Frauen und Männer starten ihre Berufsausbildung zur Diakonin und zum Diakon in Rummelsberg
Mehr lesenRummelsberg – Von Passau bis knapp vor der Haustür aus Schwarzenbruck– die jungen Menschen sind aus den verschiedensten Teilen in Bayern nach Rummelsberg gekommen. Am vergangenen Donnerstag haben sie gemeinsam ihre Ausbildung zur Diakonin und zum Diakon begonnen und erleben seither miteinander im Einführungsseminar, was das Leben in der Brüderschaft und in der Diakoninnengemeinschaft ausmacht. Die Wege der Auszubildenden nach Rummelsberg sind unterschiedlich. Doch die Gruppe ist sich einig: der Empfang in Rummelsberg war trotz des anhaltenden Regens und der Einschränkungen durch Corona herzlich und familiär. So startete eine bunt gemischte Gruppe in ihren neuen Lebensabschnitt, die eins alle miteinander verbindet – ihr Glaube.
Die ersten Tage waren intensiv, sehr persönlich und voller Selbstreflexion. So beschreiben die Auszubildenden ihre bisherigen Erlebnisse. „Zu den Highlights gehörte für mich der Küsterdienst“, erzählt einer der Auszubildenden. Die enge Gruppendynamik der jungen Menschen ist trotz der aktuellen Zeiten, in welchen explizit auf Abstand geachtet wird, deutlich spürbar. Auch wenn der Ausbildungsstart auf Grund von Corona erschwert war, ist die Stimmung gut und es werden schon fleißig Zukunftspläne geschmiedet. Dabei träumen die jungen Erwachsenen von ihren späteren Berufen in der Jugendhilfe oder als Heilerziehungspfleger.
Informationen zur Ausbildung als Diakon*in und zum Beruf selbst finden sich unter www.diakon.de.
Der Rektor der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen und Vorstandsvorsitzende der Rummelsberger Diakonie e.V., Pfarrer Reiner Schübel, wird seine Tätigkeit zum 31.12.2021 beenden. Diese Entscheidung ist ihm nicht leichtgefallen. Der Theologe und Sozialexperte begründet seinen Schritt damit, dass in den Leitungsgremien unter anderem erhebliche unterschiedliche Auffassungen darüber aufgetreten sind, in welcher Art und Weise eine künftige Unternehmensausrichtung sowie Leitungs- und Führungsaufgaben gestaltet und wahrgenommen werden. Diese nicht überbrückbaren Differenzen ermöglichen ihm keine Amtsführung nach seinen persönlichen Vorstellungen und Maßstäben. Schübel ist zuversichtlich, seine umfassenden Kenntnisse, Überzeugungen und Qualitäten an anderer Stelle erfolgreich einbringen zu können. Aus hoher Wertschätzung und mit großem Respekt gegenüber der Rummelsberger Diakonie ermöglicht Pfarrer Reiner Schübel eine reibungslose und sachgerechte Klärung der nächsten Schritte zu seiner Nachfolge. Er wird sich in Absprache mit dem Vorstand der Rummelsberger Diakonie und der Leitung der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen (LDD) mit Antritt seines Urlaubs am 16. August ganz der Vorbereitung auf zukünftige Aufgaben widmen. Der Vorsitzender des Rates der Diakone und Diakoninnen, Diakon Jochen Nitz sagt: „Wir haben diese Entscheidung von Rektor und Vorstandsvorsitzendem Reiner Schübel mit großem Respekt entgegengenommen.“ Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche unterstreicht als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Rummelsberger Diakonie e.V: „Wir danken Herrn Pfarrer Reiner Schübel für sein erfolgreiches Engagement, insbesondere während der Corona-Pandemie.“
Mehr lesenDer Rektor der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen und Vorstandsvorsitzende der Rummelsberger Diakonie e.V., Pfarrer Reiner Schübel, wird seine Tätigkeit zum 31.12.2021 beenden. Diese Entscheidung ist ihm nicht leichtgefallen.
Der Theologe und Sozialexperte begründet seinen Schritt damit, dass in den Leitungsgremien unter anderem erhebliche unterschiedliche Auffassungen darüber aufgetreten sind, in welcher Art und Weise eine künftige Unternehmensausrichtung sowie Leitungs- und Führungsaufgaben gestaltet und wahrgenommen werden. Diese nicht überbrückbaren Differenzen ermöglichen ihm keine Amtsführung nach seinen persönlichen Vorstellungen und Maßstäben.
Schübel ist zuversichtlich, seine umfassenden Kenntnisse, Überzeugungen und Qualitäten an anderer Stelle erfolgreich einbringen zu können.
Aus hoher Wertschätzung und mit großem Respekt gegenüber der Rummelsberger Diakonie ermöglicht Pfarrer Reiner Schübel eine reibungslose und sachgerechte Klärung der nächsten Schritte zu seiner Nachfolge. Er wird sich in Absprache mit dem Vorstand der Rummelsberger Diakonie und der Leitung der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen (LDD) mit Antritt seines Urlaubs am 16. August ganz der Vorbereitung auf zukünftige Aufgaben widmen.
Der Vorsitzender des Rates der Diakone und Diakoninnen, Diakon Jochen Nitz sagt: „Wir haben diese Entscheidung von Rektor und Vorstandsvorsitzendem Reiner Schübel mit großem Respekt entgegengenommen.“ Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche unterstreicht als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Rummelsberger Diakonie e.V: „Wir danken Herrn Pfarrer Reiner Schübel für sein erfolgreiches Engagement, insbesondere während der Corona-Pandemie.“
Gottesdienst zur Ehrung der Ruhestandsbrüder
Mehr lesenRummelsberg. Gleicher Ort und doch ganz anders. Nach vielen Jahren im Beruf standen jetzt wieder elf Rummelsberger Brüder in der Philippuskirche vor dem Altar, hinter dem das Altarbild die sieben Werke der Barmherzigkeit darstellt. Vor wenigen Wochen endete ihr Dienst und mit diesem Gottesdienst anlässlich ihrer Versetzung in den Ruhestand vollendete sich für sie ein Lebenskreis. Er begann damals an dieser Stelle vor dem Altar, als sie zum Diakon und Rummelsberger Bruder eingesegnet wurden und ihre ersten Stellen antraten.
Unterschiedlicher hätten die Berufswege mit Arbeitsstellen in Diakonie und Landeskirche wohl kaum verlaufen können: Krankenpfleger, Ausbilder und Schulleiter, Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt, Erzieher, Diakon in Kirchengemeinde, im Dekanat, in der Arbeit mit Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren, in der Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung, Leitung von Geschäftsstellen des Diakonischen Werkes, Heimleiter … Etwas spiegelt das die Bandbreite des Diakonenberufes mit seiner theologischen und beruflichen Qualifikation wider, immer im Dienst für und am Nächsten und oft mit zusätzlich vielen Stunden ehrenamtlichen Engagements. Quer durch Bayern führten sie diese Dienste, die immer wieder auch Umzüge zu neuen Einsatzorten forderten.
Sie alle hätten viel getan, um diese Welt ein bisschen heller und menschfreundlicher zu machen, attestierte ihnen Brüdersenior Martin Neukamm im Gottesdienst. Einer Welt, in der sich die Starken durchsetzten und viele sich wünschten, dass es gerechter und freundlicher zugehe. Welche Visionen und Träume aus ihren Anfängen hätten sie realisieren können, fragte er, was sei geblieben? Herzlich dankte er den Ruhestandsbrüdern und den Frauen an ihrer Seite für ihren treuen Einsatz. Er sei sicher, dass Christen das Antlitz der Welt verändern könnten, so Neukamm, „ihr, liebe Brüder, habt euren Teil dazu getan“.
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Elf Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie starten Studienkurs zur Diakonischen Beauftragung
Mehr lesenRummelsberg – Bereits zum siebten Mal startete am vergangenen Donnerstag der fünfteilige Studienkurs zur Diakonischen Beauftragung in Rummelsberg. Mitarbeitende der Diakonie sind zu diesem Kurs eingeladen, um neben ihrer professionellen Tätigkeit angewandten Glauben im beruflichen Alltag spürbar zu machen und den diakonischen Geist vor Ort in den Einrichtungen zu stärken.
Bereits beim ersten Treffen hat sich gezeigt, dass die Gruppe, die sich aus Mitarbeitenden aus Einrichtungen in ganz Bayern zusammensetzt, ein klasse Team miteinander bildet. Vermutlich, weil die Teilnehmenden alle denselben Wunsch in sich tragen: ihren Glauben und ihre Überzeugungen in den Arbeitsalltag zu transportieren. Diakon Martin Rösch, Leitung des Studienkurses ist sehr froh, dass der Kurs nicht digital stattfinden muss. „Dies wäre gar nicht möglich gewesen“, betont Martin Rösch, „die Möglichkeit seine Persönlichkeit in den Kurs mit einzubringen ist auf dem digitalen Weg dann doch begrenzt.“ Der Studienkurs begleitet die Teilnehmenden bei der Entwicklung der eigenen diakonischen Identität, leitet an, diakonische Handlungskompetenzen zu stärken und hilft bei der Umsetzung eigener diakonischer Kultur in den tätigen Einrichtungen. Corinna Schmidt, Casemanagerin am Auhof in Hilpoltstein findet, dass der Studienkurs ihr bei der Auseinandersetzung mit ihrem Glauben neue Impulse bieten kann und sie freut sich schon auf das Miteinander mit den anderen Kolleginnen und Kollegen. „Ich freue mich besonders, dass ich nach dem Kurs sicherer bin eigene kleine Andachten zu halten. Bisher traue ich mich da noch nicht so ran.“
Brüdersenior Diakon Martin Neukamm, Mitglied des Vorstandes der Rummelsberger Diakonie, begrüßte am zweiten Tag die Teilnehmenden mit einer kurzen Morgenandacht und beglückwünschte sie zu ihrer Entscheidung zum Studienkurs Diakonische Beauftragung. „Es lebt durch Sie“, gab er den elf Kolleginnen und Kollegen mit auf ihren Weg.
Die Teilnehmenden des Kurses:
Isabella Arzt (Seniorenzentrum Feucht), Marianne Eck (Seniorenwohnen Ebelsbach), Carmen Federl (Berufliche Jugendhilfe Nürnberger Land), Daniela Grafwallner (St. Lorenz Nürnberg), Frank Gudera (Alten-, Pflegeheim Söcking), Susanne Hübel (Stephanushaus Rummelsberg), Ingrid Jäschke (Jugendhilfe Roth/ Schwabach), Eszter Kanya (Lenzheim Garmisch), Corinna Schmidt (Auhof), Marina Wagner (Wohnen Zell am Main), Monika Wenninger-Reizner (Rummelsberger Stift Starnberg)
Berufliche Schulen der Rummelsberger Diakonie starten Aktion #füreinlächeln
Mehr lesenRummelsberg – Mit einem Lächeln geht vieles leichter. Deshalb starten die Beruflichen Schulen der Rummelsberger Diakonie die Mitmach-Aktion #füreinlächeln. Mit kleinen Gesten und Aufmerksamkeiten wollen die Schüler*innen ihren Mitmenschen eine Freude bereiten. Sie rufen alle dazu auf, mitzumachen.
„In der Corona-Pandemie hat sich für uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt ist“, sagt Christian Oerthel, Leiter Berufliche Schulen und soziale Studiengänge. Schüler*innen und Dozent*innen mussten sich auf Distanzunterricht einstellen, neue Lehr- und Lernformen wurden eingeführt. Vieles war plötzlich ganz anders, doch eines ist gleichgeblieben: „Humor und Freude prägen unseren Schulalltag – das war vor der Pandemie so und auch während des Lockdowns“, sagt Christian Oerthel. „Für uns hat sich einmal mehr gezeigt, dass mit einem Lachen vieles leichter geht“, so Oerthel. Dass wollen die Schüler*innen und Dozent*innen nun nach außen tragen. Deshalb haben sie die Aktion #füreinlächeln ins Leben gerufen. Mit kleinen Gesten und Aktionen wollen sie ihren Mitmenschen eine Freude bereiten.
Auf der Webseite www.für-ein-lächeln.de und bei Facebook und Instagram unter #füreinlächeln zeigen die Schüler*innen Szenen aus ihrem Schulalltag und stellen Aktionen vor, mit denen sie ihren Mitmenschen ein Lächeln schenken wollen. Etwas leckeres Kochen, Blumen pflanzen oder eine Karte verschicken – das sind nur ein paar Ideen. „Wir rufen jeden aus der Bevölkerung auf, mitzumachen“, sagt Christian Oerthel, „ein Lächeln kann schließlich jeder brauchen“.
66 Diakone feierten zwischen 25 und 75 Jahre Mitgliedschaft bei der Rummelsberger Brüderschaft
Mehr lesenSchwarzenbruck – Wenn man zwischen 25 und 75 Jahren einer Gemeinschaft angehört, dann ist das ein Anlass für ein rauschendes Fest. Die Corona-Pandemie ließ für die insgesamt 66 Brüder der Rummelsberger Brüderschaft zwar keine Feier zu. In zwei Gottesdiensten bekamen die Jubilare dennoch einen Dank für „viele gelebte Jahrzehnte Brüderschaft“, so der Leiter der Brüderschaft Diakon Martin Neukamm, und einen Segen für die nächsten Jahre.
Mit Abstand und Maske im Kirchenraum, nur wenige Gäste. „Das ist nicht ganz das Erleben, das wir sonst aus dem Altarraum kennen, wo wir uns anschließend umarmen und persönliche Worte zusprechen können“, sagte Martin Neukamm vor der Segenshandlung. „Aber wir sind hier, erleben das gemeinsam und machen das Beste aus den Gegebenheiten.“ Auch das goldene Diakonenkreuz, das es zum 25-jährigen Jubiläum gibt, konnte der Diakon nicht selbst überreichen. Die 13 Brüder, die diesen Meilenstein erreicht hatten, fanden das Dankzeichen auf den personalisierten Sitzplätzen. Gemeinsam mit den 21 Männern, die bereits 40 Jahre Mitglied der Brüderschaft sind, konnten sie um 10 Uhr einen Gottesdienst feiern. Um 14 Uhr kamen dann die älteren Semester in der Philippuskirche in Rummelsberg zusammen: 14 Jubilare, die auf 50 Jahre Gemeinschaftszugehörigkeit zurückblicken, vier, die seit 60 Jahren Mitglied der Brüderschaft sind, fünf, die bereits seit 65 Jahren dabei sind und sieben, die ihr 70. Jubiläum feiern. Auch zwei Brüder, die seit 75 Jahren Mitglied der Brüderschaft sind, wurden gesegnet, einer von beiden war im Gottesdienst anwesend.
In seiner Predigt bezog Rektor Reiner Schübel sich auf den Predigttext aus dem Johannesevangelium. „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke.“ Dass die Brüder zum Teil seit vielen Jahrzehnten Unterstützung durch die Gemeinschaft untereinander erfahren könnten, das betonte er. „Hier sitzen heute so viele Lebensgeschichten!“
Insgesamt hatten 73 Brüder sowie Partner*innen und Kinder teilgenommen. Alle hatten die Möglichkeit, sich unmittelbar vor den Gottesdiensten durch das Bayerische Rote Kreuz auf das Corona-Virus via PoC-Schnelltest testen zu lassen.
Diakon Peter Barbian tritt am 1. Oktober seinen Dienst an
Mehr lesenSchwarzenbruck – Diakon Peter Barbian ist mit 71,48 Prozent der abgegebenen Stimmen zum neuen Brüdersenior der Rummelsberger Brüderschaft gewählt worden. Er wird am
1. Oktober 2021 die Nachfolge von Diakon Martin Neukamm antreten, der in den Ruhestand verabschiedet wird. An der Stichwahl hatten sich 68,47 Prozent der wahlberechtigten Gemeinschaftsmitglieder beteiligt.
Der 57-jährige Diplom-Sozialpädagoge wurde 1987 als Diakon eingesegnet. Derzeit ist er als geschäftsführender Vorstand in der Bildungs- und Erholungsstätte Langau e.V. tätig.
Rummelsberger Diakonie legt Kinderbüchlein zu den Sozialen Berufen „Kinderpfleger“, „Diakon*in“ und „Pflege“ neu auf.
Mehr lesenSchwarzenbruck – Was macht eigentlich ein Kinderpfleger? Und was bedeutet es, als Pflegefachfrau zu arbeiten? Und eine Diakonin oder ein Diakon – was tun die eigentlich den ganzen Tag? Diese Fragen stellt sich Luca, der junge Held in der Kinderbuchreihe der Rummelsberger Diakonie zu den sozialen Berufen. Gut, dass er in den kindgerechten Geschichten Menschen kennenlernt, die diese Berufe ausüben. Besonders spannend an den Büchlein: Die Charaktere, die aus ihren Berufen erzählen, beruhen alle auf echten Persönlichkeiten. Pflegefachfrau Dagmar, Kinderpfleger Florian und eine ganze Kirche voller Diakon*innen beantworten Lucas Fragen. Pünktlich zum Welttag des Kinderbuchs am 2. April sind die ersten drei Büchlein nun in einer Neuauflage erschienen und sind wieder kostenlos verfügbar. Drei weitere Büchlein – zu den Berufen Erzieher*in, Heilerziehungspfleger*in und Heilpädag*in – sind in der Vorbereitung und werden bis Ende 2022 neu aufgelegt. Wer Interesse an einem der Bändchen im praktischen A6-Format hat, findet hier die jeweils verfügbaren Geschichten zur kostenlosen Bestellung: https://www.rummelsberger-diakonie.de/aktuelles/kinderbuch-luca/
Rektor Reiner Schübel pflanzt die geschenkten Apfelbäume der Rummelsberger Gemeinschaften auf der Streuobstwiese in Rummelsberg ein.
Mehr lesenRummelsberg – Der Herbst ist die klassische Zeit, um neue Bäume zu pflanzen. Deshalb kam das Geschenk auch zur passenden Zeit: Die beiden Gemeinschaften, Rummelsberger Brüderschaft und Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg, hatten Reiner Schübel, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie e.V. und Rektor der Diakone und Diakoninnen, zur Einführung zwei Apfelbäumchen geschenkt, die er nun auf der Rummelsberger Streuobstwiese einpflanzte.
„Roter Aloysius, eine neue Zucht, knackig rot, bissfest, süß-säuerlich“, beschreibt Ulrich Beie, Leiter der Rummelsberger Gärtnerei, die Früchte, die die Bäume in drei bis vier Jahren tragen werden. Beie hatte rechtzeitig die Löcher für die beiden Bäumchen ausgehoben, Erde und Dünger organisiert und Schaufeln und Gießkannen mitgebracht. Reiner Schübel konnte deshalb gleich zur Tat schreiten: Er grub die beiden Bäume, die Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft, und Diakon Martin Neukamm, Brüdersenior, mitbrachten, ein.
„Die Bäume sollen auch ein Symbol sein“, erklärt Elisabeth Peterhoff das ungewöhnliche Geschenk. „In diesen schweren Zeiten sollen sie Hoffnung ausdrücken. So wie Luther es ausgedrückt hat: Wenn morgen die Welt unterginge, dann würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Dass die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinschaften weiterhin Früchte trägt, ist ihr sehr wichtig, ebenso wie Martin Neukamm. Auch er sieht die Bäume als wichtiges Symbol: „Auf dieser Streuobstwiese stehen schon viele, zum Teil sehr alte Bäume. Einige sind in den letzten Jahren schon abgestorben. Jetzt kommt etwas Neues dazu. Da können ganz neue Perspektiven wachsen.“
Rektor Reiner Schübel freut sich über das symbolträchtige Geschenk. „Den zweiten Baum werde ich allerdings rote Aloysia nennen, damit er auch dem Namen nach der Baum der Diakoninnengemeinschaft ist.“
Sechs junge Männer zu Diakonen und Brüdern eingesegnet
Mehr lesenRummelsberg. „Herzlich willkommen“, „Sie werden gebraucht“ und „Wir freuen uns sehr, dass Sie da sind“ – wer mit solchen Worten begrüßt wird, kann sich nur freuen. Adressiert waren sie an sechs junge Männer, die jetzt in der Rummelsberger Philippuskirche in ihr Amt eingesegnet wurden: „zum Diakon in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und zum Sendbruder der Rummelsberger Brüderschaft“.
Auch hier führten die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen von Covid-19 wie Maskenpflicht, Distanz halten und kleine Gruppen Regie. Zudem durfte nur ein ausgewählter Kreis an Angehörigen, Begleitern, Vertretern der Heimatgemeinden, der ersten Dienststellen, aus Diakonie und Landeskirche an der Feier teilnehmen. Doch das tat dem festlichen und freudigen Anlass keinen Abbruch.
Sieben Ausbildungsjahre mit Praktika, Studium an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg, mit Prüfungen und vielen gemeinschaftlichen Aktivitäten gipfeln in diesen feierlichen Momenten in der Kirche. Wenn Oberkirchenrat Stefan Reimers (Ständiger Vertreter des Landesbischofs und Personalchef der Landeskirche) die Urkunde verliest; wenn er mit Rektor Reiner Schübel und Brüdersenior Diakon Martin Neukamm Gottes Segen für jeden einzeln erbittet; wenn die Einsegnungsbrüder ihre Urkunden und Diakonenkreuze erhalten.
„Ein Bild von einem Diakon“, stellte Schübel in seiner fundierten Predigt fest. Was präge und bestimme die jungen Diakone? Welche Erwartungen hätten sie, und welche Vorstellung erwarteten sie an ihren ersten Arbeitsstellen? Es gehe vor allem um das, was Gott schenke, wie Erbarmen, Vergebung, zuvorkommende Zuwendung und Liebe im Umgang mit anderen. „Heilsame Annahme ohne Vorleistung“, „achtsamer Umgang miteinander“, in Zeiten von Hass und Hetze, von Verschwörungstheorien bei Demonstrationen und in sozialen Medien sehnten sich die Menschen danach, so der Rektor. Dies im Alltag hervorscheinen zu lassen, durch eigenes, barmherziges und verlässliches Handeln daran teilhaben zu lassen, das diene dem Leben. Als Diakone in der Arbeit mit Jugendlichen, mit Menschen mit Behinderung, in Kirchengemeinden und Dekanaten stünden sie ihnen mit Wort und Tat zur Seite.
Bei den anschließenden Grußworten im Festzelt begrüßte Neukamm in seiner Doppelfunktion als Brüdersenior und Vorstand der Rummelsberger Diakonie (RD) die neuen Brüder herzlich, die nun auch Mitglieder der Rummelsberger Diakonie sind. „Bleibt allzeit behütet und bewahrt“, wünschte Diakonin Elisabeth Peterhoff (Älteste der Diakoninnengemeinschaft und Vorstand der RD), die an die bald 40 Jahre lange, gemeinsame Geschichte von Brüderschaft und Diakoninnengemeinschaft erinnerte.
Reimers forderte die jungen Brüder in seinem Grußwort auf „mit uns Kirche zu bauen“. Härtere Zeiten stünden dieser bevor, in der nicht mehr alles selbstverständlich sei. Herausforderungen würden die Diakone erwarten und viel an Aufbauarbeit verlangen. Hier seien die Brüder besonders als konkrete, ansprechbare Netzwerker sehr gefragt. Nichts sei so wichtig wie Beziehungen zu bilden, so der Oberkirchenrat. „Seien sie ganz offen, mit einem weiten Herzen, gehen sie auf die Menschen zu, hinein in die Mitte der Gesellschaft“, gab er ihnen mit auf den Weg. „Wir freuen uns sehr, dass Sie da sind.“
Sechs Frauen wurden in ihr Amt als Diakoninnen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern eingesegnet.
Mehr lesenRummelsberg – Lange stand es auf der Kippe: Würde es in diesem Jahr in Rummelsberg eine Einsegnung geben? Hygienemaßnahmen und corona-konforme Regeln, wie Maskengebot und Abstandsregeln, haben es ermöglicht. Sechs junge Frauen konnten vergangenen Sonntag in ihr Amt bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern eingesegnet werden. Am 1. Oktober haben sie ihren Dienst in Kirche und Diakonie angetreten.
In einem verkürzten Gottesdienst predigte Rektor Reiner Schübel bei seiner ersten Einsegnung als Rektor der Diakone und Diakoninnen. „Gott ist stets nur eine Rufweite von Ihnen entfernt“, sprach er den jungen Frauen Mut für ihren Dienst zu. „Sie alle stellen sich in Gottes Segensstrom.“ Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft, lud am Ende des Gottesdienstes zu „launigen, kurzen“ Grußworten ins Festzelt neben der Kirche ein und zu einer Bewirtung, „wie es eben derzeit erlaubt ist.“
Und sie hielt Wort: Oberkirchenrat Stefan Reimers überbrachte die Grüße der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, die künftige Dienstgeberin der sechs Frauen. „Sie können darauf vertrauen: Auch wenn mal etwas schief geht, wird einer mit Ihnen gehen“, schloss er seine kurze Rede. Diakon Martin Neukamm, Leiter der Rummelsberger Brüderschaft, sprach im Namen der Rummelsberger Diakonie und der Brüderschaft und schenkte den frisch gebackenen Diakoninnen Regenschirme. „Bleiben Sie auch weiterhin beschirmt“, wünschte er.
Pfarrer Dr. Thomas Popp, Ausbildungsleiter im Studienzentrum in Rummelsberg, nutzte seine Ansprache, um sich von den Frauen zu verabschieden. „Denn auch die Bachelor-Abschlussfeiern an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg mussten in diesem Jahr entfallen“, bedauerte er. Er wünschte ihnen „siebenfachen Mut“ – von Großmut bis Sanftmut. „Und ruhig auch ein wenig Wehmut, dass die Ausbildung nun zu Ende ist.“ Diakonin Susanne Stöcker begrüßte als Vertreterin der Diakone und Diakoninnen die „lieben neuen Kolleginnen“ und wünschte ihnen, Brückenbauerinnen zu sein, zwischen der Landeskirche und der Diakonie, zwischen Gott und den Menschen. Und die Diakoninnen Cornelia Dennerlein und Ulrike Kühn erinnerten in ihrem Grußwort daran, dass die sechs jungen Diakoninnen immer auf ihre Gemeinschaft vertrauen dürfen, die sie trägt, begleitet und stärkt.
Und auch wenn einiges bei dieser Einsegnung anders war, als sonst, eines war gleich: Die sechs Einsegnungsfrauen hatten das letzte Wort und konnten sich so bei allen bedanken, die sie bisher begleitet hatten. Sie starten nun in ihren Dienst in Fürth, Nürnberg, Sulzbach-Rosenberg, Altdorf, Rothenburg und Hersbruck, in der Kindertagesstätte, in die Arbeit mit Menschen mit Behinderung und in verschiedene Kirchengemeinden. Und all das unter dem Segen Gottes, der ihnen im Rahmen der Einsegnung vielfach zugesprochen wurde.
Neue Ausstellung „Ferne Nächste. Weltweite Diakonie aus Bayern“ im Rummelsberger Diakoniemuseum eröffnet
Mehr lesenRummelsberg – Mehr als 100 Gäste und Referent*innen aus aller Welt haben am Donnerstagabend gemeinsam die Eröffnung der neuen Ausstellung „Ferne Nächste“ im Diakoniemuseum in Rummelsberg gefeiert. Die Hygieneregeln und Reisebeschränkungen wurden dabei sehr genau eingehalten – denn außer dem Moderator, einem Techniker und insgesamt sechs Gästen, die vor Ort im Ausstellungsraum anwesend waren, wurden alle digital miteinander verbunden. Die Veranstaltung wurde über den Rummelsberger YouTube-Kanal live übertragen und Personen aus Papua Neu-Guinea, Brasilien, Österreich und anderen Ländern wurden online dazu geschaltet.
Nach einem virtuellen Rundgang, bei dem die Kamera Museumsleiter Dr. Thomas Greif live durch die Ausstellung folgte, sprachen die Gäste vor Ort mit Menschen an verschiedenen Orten weltweit, an denen bayerische Diakonie tätig ist. Diakonin Martina Fritze, die maßgeblich an der Entwicklung der neuen Ausstellung beteiligt war, interviewte Diakonin Marianne Lorenz-Jallah, die in Liberia unter anderem junge Frauen beim Einstieg in das Berufsleben begleitet. „Es ist total interessant, wie andere Kulturen Jugendarbeit machen“, erzählte die Diakonin via Live-Übertragung. „Eigentlich wurde ich nach Liberia gesandt, um dort zu beraten, aber eigentlich ist das gar nicht nötig, hier passiert schon ganz tolle Arbeit.“
Evy Obermayr und Maria Pasch-Knoll vom Museum im Haus Bethanien im österreichischen Gallneukirchen erzählten Diakon Martin Neukamm im digitalen Interview, wie die beiden diakonischen Träger, Rummelsberger Diakonie und Diakoniewerk Oberösterreich, durch Diakone vor Ort miteinander verbunden sind. Rektor Reiner Schübel, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie, sprach mit Pastor Elibariki Kayaa, Direktor des Usa River Rehabilitation Centre, der live aus Tansania von der aktuellen Entwicklung der Diakonenausbildung erzählte. Dass die Internetverbindung ab und zu stockte, störte das Gespräch nicht. „Das Internet ist immer etwas instabil bei uns“, erklärte Direktor Kayaa. „Das sind eben reale Probleme der Kommunikation.“
Über die medizinische Versorgung in Papua-Neuguinea zeigte Armin Dörfer, Referent bei Mission EineWelt, einen vorher vorbereiteten Film. „In Papua-Neuguinea ist es jetzt 3 Uhr morgens, da haben wir auf eine Live-Schaltung verzichtet“, erklärte Dörfer. Er erzählte von seinem eigenen Leben als Missionarskind. „In Papua-Neuguinea sagen wir im Zusammenhang mit diakonischer Arbeit: ‚Walking together side by side‘, also zusammen auf dem Weg sein. Das reicht noch weiter, als auf Augenhöhe zu sein.“ Auch aus Südafrika erreichte ein Film die Veranstaltung. Pastor Emerson Lauvrs, Leiter einer diakonischen Schule in Brasilien, war dann wieder live im Gespräch mit Martin Backhouse, Leiter des Mabase-Verlags, der seinen Schwerpunkt auf Zeitschichte und Theologie legt. Lauvrs erzählte von der Arbeit der diakonischen Schule, die ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung eines sozialen, diakonischen und spirituellen Bewusstseins legt und an der junge Menschen zwischen 14 und 18 Jahren aus ganz Brasilien unterrichtet werden.
Dass Diakonie im Ausland heute keine Einbahnstraße mehr ist, wie Reiner Schübel betonte, sondern dass es um einen Austausch und ein gemeinsames Lernen geht, zeigt die Ausstellung eindrücklich. In drei Bereichen werden die Anfänge der diakonischen Geschichte im Ausland beleuchtet. Die Geschichte von Diakon Karl Mittermeier, der ein ganzes Waisenhaus aus dem serbischen Neu-Pasua in einem Güterzug nach Deutschland evakuierte, Bilder von der ältesten Orgel Südafrikas, die Johann Lauterbach, ein deutscher Handwerker, gebaut hat und die bis heute in Shamrock Chapel genutzt wird, und die Entwicklung von Spendendosen verdeutlichen kurzweilig den Wandel von klassischer Mission hin zu einer partnerschaftlichen Entwicklung diakonischer Identität.
Die erste Gelegenheit, die Ausstellung vor Ort zu erleben, bietet sich kommenden Sonntag, 27. September. Geöffnet ist von 14 bis 17 Uhr. Museumsleiter Dr. Thomas Greif führt um 14.30 Uhr durch die Schau. Sonst ist die Ausstellung jeweils dienstags, donnerstags und an jedem ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. An den geöffneten Sonntagen findet außerdem um 14.30 Uhr jeweils eine öffentliche Führung statt. Für Gruppen sind Führungen nach Vereinbarung zu jeder Zeit möglich. Terminanfragen bitte an buchfink.andrea@rummelsberger.net. Weitere Infos unter www.diakoniemuseum.de