Diakoninnen Carmen Bogler und Tanja Schwager gottesdienstlich eingeführt
Mehr lesenRummelsberg – Die Einführung von Diakonin Carmen Bogler als Referentin der Leiterin der Diakoninnengemeinschaft und der Aufnahme von Diakonin Tanja Schwager als Mitglied der Diakoninnengemeinschaft wurde am vergangenen Donnerstag in der Rummelsberger Philippuskirche mit einem Gottesdienst gefeiert. Die Leiterin der Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg, Diakonin Elisabeth Peterhoff, führte die beiden Frauen in ihr Amt beziehungsweise in die Gemeinschaft ein. Tanja Schwager, die ihre Ausbildung zur Diakonin auf der Karlshöhe in Württemberg absolvierte, tritt damit der Gemeinschaft bei.
In ihrer Einführungspredigt verglich Carmen Bogler den Weg des biblischen Jakob mit ihrem beruflichen Werdegang. Jakob folgte dem Auftrag Gottes, zog wieder nach Bethel und baute ihm dort einen Altar. Auch Carmen Bogler kehrte zurück. Ihre berufliche und persönliche Reise führte über Chiemsee, einer Reise um die Welt, Göteborg, Bamberg und Rehau, bevor sie nach genau 20 Jahren wieder am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn in Rummelsberg landete, um hier zwar keinen Altar zu errichten aber an der Entwicklung der Diakoninnengemeinschaft an herausragender Stelle mitzuwirken. Als Referentin der Ältesten / Leiterin will sie daran mit bauen, die Rummelsberger Diakoninnengemeinschaft weiterzuentwickeln.
Leiterin der Diakoninnengemeinschaft spricht über die Partnerinnenschaft
Mehr lesenVorra - Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg, hat bei einem Bildervortrag im Gemeindehaus in Vorra von einer Reise nach Liberia berichtet, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Diakon i.R. Uwe Peterhoff und Diakonin Sabine Wendler im April dieses Jahres angetreten hatte. Die drei hatten dort unter anderem Diakonin Marianne Lorenz-Jallah getroffen, durch die das Projekt „Starke Frauen – eine deutsch-liberianische Partnerinnenschaft“ ins Leben gerufen worden war. Die Diakonin lebt und arbeitet seit 2017 über MissionEineWelt in der Lutherischen Kirche in Liberia.
Im Projekt „Starke Frauen“ geht es um die Förderung und die Begleitung von jungen Frauen hinein in eine Berufstätigkeit. Seit 2020 konnten bereits vier Frauen eine Berufsausbildung abschließen, weitere sechs befinden sich noch in Ausbildung. Durch die schwierige Lage im Land ist es Frauen nicht immer möglich, sich ihren Lebensunterhalt selbstständig zu erwirtschaften. Durch das Projekt sollen junge Frauen befähigt werden, in ihrem Wunschberuf tätig zu werden und so ihren Lebensunterhalt sicher zu stellen.
Die Diakoninnengemeinschaft unterstützt nun schon im dritten Jahr Frauen in Liberia und macht auf diesem Weg auch auf die allgemeine Lebenssituation in Liberia aufmerksam – so wie Elisabeth Peterhoff es bei ihrem Vortrag in Vorra getan hat.
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Infoveranstaltung am 17. November in Nürnberg für alle, die sich vorstellen können einem jungen Menschen ein Zuhause zu geben.
Mehr lesenNürnberg - Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Bayern kommen, steigt aktuell wieder stark an, auch die der unbegleiteten minderjährigen Ausländer*innen, kurz UmA. Derzeit sind es in Mittelfranken rund 400 UmA. Die jungen Menschen, die ohne Familie aus ihrer Heimat geflohen sind, kommen zuerst in eine Clearingstelle. Von dort werden sie beispielsweise in Wohngruppen oder Wohngemeinschaften weiterverteilt. Einige Jugendliche fühlen sich dort aber nicht so wohl und finden keine Ruhe, um anzukommen und sich zu integrieren.
Eine Pflegefamilie kann für diese jungen Menschen eine große Chance sein. „Die Prognosen für Flüchtlinge, die in Familien unterkommen, sind sehr gut, “ sagt Benno Schlag, vom Pflegekinderdienst. „Die knapp 40 Pflegekinder, die wir in den vergangenen Jahren in Familien unterbringen konnten haben alle ihre Ausbildung abgeschlossen,“ so Schlag weiter.
Leider sind Pflegefamilien-Plätze für junge Geflüchtete sehr rar. Die Rummelsberger Diakonie veranstaltet deshalb am Donnerstag, den 17. November 2022 einen Infoabend. Von 18 bis 20 Uhr in der Neusalzer Str. 2, in Nürnberg. Für alle die sich vorstellen können, einen jungen Menschen bei sich aufzunehmen.
Sieben junge Diakone starteten in mit ihrem Dienst
Mehr lesenRummelsberg. „Ja“ - das sind nur zwei Buchstaben, doch sie stellen gelegentlich grundsätzliche Weichen. Beispielsweise bindet ein gemeinsames „Ja“ zwei Menschen für ihr ganzes Leben. Und jetzt auch sieben junge Männer, die in der Rummelsberger Philippuskirche „Ja“ zu ihrem Dienst als Diakone in der Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und als Sendbrüder der Rummelsberger Brüderschaft sagten. In einem feierlichen Gottesdienst – Orgel: Kirchenmusikdirektor i.R. Karl Schmidt - im Beisein ihrer Familien, von Freunden, Wegbegleitern, Brüderschaft und Dienstgebern segneten sie Oberkirchenrat Stefan Blumtritt, Diakon Jürgen Hofmann (in Stellvertretung des Rektors) sowie Brüdersenior Diakon Peter Barbian ein.
Viele Gratulationen und gute Wünsche begleiteten diesen Tag, der für Jonas Döblinger, Lukas Göppel, Moritz Grothusen, Felix Lenski, Frederik Schöb-Fried, Christian Ritter und Tobias Zitko einen großen Meilenstein ihres Lebens bedeutet. Sechs Jahre lang arbeiteten sie auf diesen Moment hin, sechs Jahre der gemeinschaftlichen und theologischen Ausbildung, der Fachausbildung und des Studiums. Mit dem Bachelor Diakonik der Evangelischen Hochschule (Nürnberg) in der Tasche, begann für sie vor einem Monat ihr Dienst. Eingesetzt sind sie auf Stellen zwischen Passau und Rummelsberg, in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde und Dekanat, in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe sowie bei Menschen mit Körperbehinderung.
„Du bist ein Gott der mich sieht“ stand als Motto über ihrer vorbereitenden Einsegnungswoche und ebenso über der Predigt „Wir können einem anderen Menschen unendlich viel schenken und ein anderer Mensch uns, wenn wir uns gegenseitig bewusst sehen“, sagte Blumtritt in seiner Predigt. Es gäbe Menschen, die tauchten wie gottgeschenkt in schwierigen Lebenssituationen auf, mit einer Wärme, die guttut, ohne zu richten, ohne herabzusehen. Gegenseitig zu Engeln des Gottes werden, der sieht, gab er den Diakonen mit auf den Weg, nicht als Einzelkämpfer, sondern als Teil einer Gemeinschaft, aus und in der wir leben und handeln.
Dass die Liebe über allem stehe, betonte Hofmann in seiner Ansprache. Gemeinschaft sei kein Selbstzweck, zitierte er den Theologen Dietrich Bonhoeffer und dass man Glauben gestalten müssen, sonst verwehe er im Wind.
Zeit zum gemütlichen Feiern, für Grußworte und Rückblicke gab es bei der anschließenden Feier im Brüderhaus. Herzlich gratulierte ihnen die Älteste der Diakoninnengemeinschaft, Diakonin Elisabeth Peterhoff. „Schön, dass ihr da seid.“ Dass sie die Menschen – und auch ihre Kollegen - dem Blick des Herzen sehen, wünschte Diakon Jochen Nitz (Rat der Diakone und Diakoninnen) seinen jungen Brüdern. „Auch wenn’s schwierig ist – denn von Glaube, Hoffnung, Liebe ist die Liebe das Größte.“
Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg feiert ihr 40. Jubiläum
Mehr lesenRummelsberg – Diakoninnen, da waren sich alle Gäste des Jubiläumsfestes einig, sind heute nicht mehr wegzudenken aus der bayerischen Diakonie und Kirche. Dabei feierte die Diakoninnengemeinschaft am vergangenen Samstag erst den 40. Geburtstag.
Rund 120 Gäste aus Kirche, Politik und Diakonie waren in der Philippuskirche zusammengekommen, um gemeinsam zu feiern. Die bisherigen Leiterinnen aus der Mitte der Gemeinschaft, Diakonin Cornelia Dennerlein, Diakonin Andrea Heußner und Diakonin Elisabeth Peterhoff, predigten gemeinsam und waren sich ebenfalls einig: Der 40. Geburtstag ist ein guter Tag, um zu feiern. Die 40, so Cornelia Dennerlein, habe eine lange biblische Tradition, sei die Zeit der Umbrüche und Zeitenwenden. Eine Zeitenwende war es auf jeden Fall, der Beginn der Diakoninnengemeinschaft in der bis dahin männlich geprägten Kirche und Diakonie. Doch die Diakoninnen hatten nahtlos an den Auftrag mit anknüpfen können, der vorher schon durch die Diakone ausgeführt worden war: Die Not sehen und mit Barmherzigkeit dagegen ankämpfen. „Sehen wir einem Menschen ins Gesicht, so sehen wir darin Gott“, so Diakonin Elisabeth Peterhoff. Diakonin Andrea Heußner ergänzte: „Wir können wie ein bewässerter Garten sein, wenn wir uns Gott zuwenden.“
Im an den Gottesdienst anschließenden Festakt bekam vieles Raum, was die Gemeinschaft in 40 Jahren bewegt hat: Das Gedenken an die drei bereits verstorbenen Gemeinschaftsmitglieder Birgit Bergold, Claudia Pfitzer und Lea Kraus, der Blick auf die Pfarrerinnen, die jahrelang die Gemeinschaft geleitet hatten – Dorothea Richter war erst kurz vor dem Jubiläumsfest verstorben – und die enge Verbindung mit der Rummelsberger Brüderschaft.
Oberkirchenrat Stefan Reimers überbrachte Grüße der Landeskirche. Seiner Meinung nach solle es keine Berufe geben, die nur von Frauen oder Männern ausgeübt werden können. „Dieses Fest zu feiern ist richtig angebracht. Ich finde nur, es sollten schon 400 Jahre sein“, gratulierte er. Ihn beeindrucke an den Diakoninnen, die er im Laufe seines bisherigen Lebens kennengelernt habe, die Fähigkeit, Gegensätze zu vereinen: Eine tiefe Frömmigkeit mit der unmittelbaren Nähe zu den Menschen, Professionalität mit Herzenswärme, Individualität mit einer starken Einbindung in die Gemeinschaft. „Ich gratuliere vor allem der Kirche und der Diakonie, dass wir Sie als leuchtende Persönlichkeiten haben“, schloss Stefan Reimers.
Pünktlich zum Jubiläum hatte die Diakoninnengemeinschaft ein Buch zur Geschichte herausgegeben. Kulturhistorikerin Dr. Gabriele Wiesemann und Diakonin Elisabeth Peterhoff hatten rund eineinhalb Jahre an dem Werk gearbeitet. „Für mich war das ein ganz besonderes Projekt, bei dem ich das kollektive Gedächtnis der Gemeinschaft erforschen und aufbereiten durfte“, stellte Dr. Wiesemann das Buch vor. Das Buch wirft einen Blick auf die schwierigen Anfänge der 70er Jahre, auf die Strukturfragen, denen sich die ersten Frauen der Gemeinschaft gegenübersahen und die Entwicklung hin zu einer lebendigen, geistlichen Gemeinschaft. Doch auch Zukunftsperspektiven haben Platz im Buch gefunden. „Jede Generation“, so Gabriele Wiesemann, „hat die Geschichte individuell erlebt. Es kommen auch unschöne Momente vor, doch alles darf versöhnlich enden.“ Elisabeth Peterhoff dankte in diesem Zusammenhang auch dem ehemaligen Rektor Dr. Günter Breitenbach, der sie ermutigt hatte, das Projekt anzupacken. „‘Machen Sie‘ haben Sie damals gesagt, als ich Ihnen die Idee vorgestellt habe und das habe ich getan.“
Dr. Thomas Greif, der nicht nur das Fest als Kirchenmusiker musikalisch bereicherte, sondern auch ein Grußwort sprach, war ebenfalls maßgeblich an der Entstehung des Buchs beteiligt. „Ich will Ihnen die Geschichte nicht referieren, schließlich sollen sie das Buch lesen“, leitete er seinen kurzen historischen Überblick ein. Dennoch brachte er vier interessante Erkenntnisse und Fakten aus seinen Recherchen mit – beispielsweise, dass zum ersten Mal 1976 in einem Leserbrief von Diakon Holm Ringel im Brüderblatt die Frage auftauchte: „Warum kann es nicht auch eine eigene geistliche Gemeinschaft von ‚Diakoninnen‘ geben?“
Mit Diakonin Christina Frey-Scholz war eine derjenigen Frauen anwesend, die als sogenannte Gastschülerinnen die Ausbildung in Rummelsberg bereits 1975 begonnen hatten, die jedoch nie in die Gemeinschaft eingetreten waren, auch wenn sie später als Diakoninnen ohne Gemeinschaftsbindung eingesegnet worden waren. „Die Gemeinschaft hat sich wunderbar entwickelt, ihr könnt stolz auf sie sein“, gratulierte sie den Kolleginnen.
Diakon Peter Barbian, Leiter der Brüderschaft, überreichte den Diakoninnen 40 Blumenketten als Dankeschön. „Viele Diakoninnen haben mein Leben bereichert. Dafür bin ich dankbar, als Bruder und auch ganz persönlich.“ Auch die beiden Kollegen, mit denen Elisabeth Peterhoff und Peter Barbian im Vorstand der Rummelsberger Diakonie tätig sind, überbrachten ein Grußwort. „Sie sind längst eine feste Größe in der Evangelischen Landeskirche und auch bei der Rummelsberger Diakonie“, so Dr. Tobias Gaydoul. Karl Schulz ergänzte: „Ich habe noch ein Anliegen an Sie: Übernehmen Sie noch mehr Verantwortung in leitenden Positionen. Wir brauchen Sie.“
Auch die stellvertretende Bürgermeisterin von Schwarzenbruck, Petra Hopf, feierte mit der Gemeinschaft. „Schwarzenbruck ist nur über Rummelsberg deutschlandweit bekannt“, scherzte sie. „Ich bin froh, dass ihr für die Menschen da seid.“
Zum Abschluss und bevor es zum Essen und für eine Bildershow in den Saal des Brüderhauses ging, pflanzten die Diakoninnen noch Obstbäume auf die Streuobstwiese zwischen Philippuskirche, Brüderhaus und Haus der Diakoninnengemeinschaft. Die Frauen des Vertrauensrates, die diesjährigen Einsegnungsfrauen, die ersten eingesegneten Diakoninnen und die drei bisherigen Leiterinnen griffen zur Schaufel und pflanzten jeweils einen Baum für jedes Jahrzehnt, ganz gemäß dem Motto des Festes und dem Titel des Buches „Wachsen wie ein Baum“.
Einsegnung von neun Frauen in ihr Amt als Diakonin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern
Mehr lesenRummelsberg. Wie jedes Jahr am 2. Sonntag im Oktober sind in der Rummelsberger Philippuskirche neun junge Frauen in ihren Dienst als Diakonin eingeführt worden. Sie haben in einem festlichen Gottesdienst „Ja, mit Gottes Hilfe“ auf die Frage nach ihrer Berufung in den Dienst und auf die Frage nach ihrer Bereitschaft, sich ihr Leben lang in die Diakoninnengemeinschaft einzubringen, geantwortet. „Das Fest der Einsegnung erinnert uns alle an Gottes ‚Ja‘ zu uns“, begrüßte Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft, die Frauen und alle Gäste in der Kirche und am Livestream.
„Die ganze Welt ist Ihr Ort, wo Sie tätig sein sollen und dürfen“, so Oberkirchenrat Stefan Reimers in seiner Predigt. „In Ihnen leuchtet Gottes Licht. Tragen sie es bis in den letzten Winkel der Erde.“ Eine große Aufgabe, die vor den jungen Frauen liegt, die bereits im September in den Dienst gestartet sind als Dekanatsjugendreferentinnen, Gemeindediakoninnen oder pädagogische Fachkräfte in der Jugendhilfe.
Umso wichtiger, dass die Frauen regelmäßig „Bergerfahrungen“ sammeln könnten, wie Geschäftsführer der Diakone und Diakoninnen Jürgen Hofmann in seiner Ansprache riet. Jesus sei schließlich auch immer auf einen Berg gestiegen, um spirituelle Erfahrungen zu machen. Um die dort erhaltenen Anweisungen auszuführen sei er dann jedoch immer wieder vom Berg hinuntergestiegen. „Ihr habt jetzt viele Jahre lang ‚Bergerfahrungen‘ in Rummelsberg gesammelt. Nun habt ihr einen Auftrag bekommen und verlasst diesen Berg“, so Jürgen Hofmann. „Rummelsberg wird euch aber weiterhin ein Ort der Vergewisserung und des Innehaltens sein.“
Nach dem Gottesdienst ging es in der Bürgerhalle in Schwarzenbruck mit einem Empfang weiter. Gäste aus Diakonie, Kirche und den Gemeinschaften überbrachten Grüße und überreichten Geschenke, Studierendenbegleiterin Diakonin Carola Reichl führte durchs Programm.
Stellvertretend für die Dienstgeber*innen im Landeskirchlichen Einsatzfeld sprach Dekan Ivo Huber aus Markt Einersheim. „Wir können uns die Jugendarbeit im Dekanat nicht mehr ohne Diakoninnen vorstellen“, lobte der Dekan. „Ohne Diakone und Diakoninnen ist der ganzheitliche Dienst überhaupt nicht denkbar.“ Diakonin Alena Willner sei daher mehr als herzlich Willkommen und für alle im Dekanat ein echter Schatz. Als Vertreter für die Dienstgeber*innen im Bereich der Diakonie grüßte Diakon Thomas Heinicke. „Es stehen große Veränderungen an im Bereich der Jugendhilfe und damit meine ich nicht nur den Fachkräftemangel. Sie sind unsere Zukunft.“ Zwei Diakoninnen haben im September als pädagogische Fachkräfte im Berufsbildungswerk und in der Jugendhilfe begonnen.
Auch die Vertreterinnen der Gremien der Diakoninnengemeinschaft, Diakonin Susanne Stöcker für den RDD und Diakonin Antje Keller für den Vertrauensrat, überbrachten kurze Grußworte. Sie sind sich einig: „Schön, dass ihr da seid, ihr macht unsere Gemeinschaft vielfältiger und reicher.“ Für die Frauen in der Ausbildung zur Diakonin grüßten Linda Ott, Nina Stöhr, Hannah Murrmann und Ronja Wagner. In ihrem Grußwort verglichen sie die neun frisch gebackenen Diakoninnen mit gereiftem Wein, der auf dem Nährboden in Rummelsberg gut gedeihen konnte. „Es war uns eine Ehre, mit euch zu wachsen und zu reifen“, schlossen die Frauen.
Die Tränen flossen spätestens, als die sogenannten Jahrgangsbrüder, die Ausbildungsbrüder, die am kommenden Sonntag eingesegnet werden, ihr Video-Grußwort überbrachten. Die tiefe Verbundenheit, die in rund sechs Jahren gemeinsamer Ausbildung zwischen den Diakoninnen und Diakonen entsteht, wurde hier sehr deutlich.
Das letzte Wort gebührte wie immer den eingesegneten Frauen. „Die Diakoninnengemeinschaft vereint uns alle. Wir wollen immer weiter hineinwachsen“, sind sie sich sicher.
Vorstand und leitende Mitarbeitende der Diakonie Tschechien besuchen die Rummelsberger Diakonie
Mehr lesenSchwarzenbruck – Seit rund 20 Jahren besteht ein freundschaftlicher Austausch zwischen der Rummelsberger Diakonie und der Diakonie Tschechien. Nach einer corona-bedingten Pause war nun endlich wieder ein persönliches Treffen zwischen Vorständen und leitenden Mitarbeitenden der beiden diakonischen Träger möglich.
Vorstandsmitglied und Brüdersenior Diakon Peter Barbian und Vorstand Finanzen Dr. Tobias Gaydoul empfingen Direktor Jan Soběslavský und Kolleg*innen zum Austausch zu aktuellen Fragen im Besucherzentrum in Rummelsberg. Bei dem rund zweistündigen Gespräch ging es um Themen wie Spiritualität in den diakonischen Diensten, Seelsorge in der Diakonie, Ausbildung von Diakonischen Beauftragen sowie um das Management und die Finanzierung von Immobilien.
Auf dem Programm standen zudem ein Besuch des Wichernhauses in Altdorf bei Nürnberg, eine vertiefte Information zum Konzept der Diakonischen Beauftragten und der Besuch der aktuellen Ausstellung „Weltweite Diakonie aus Bayern“ im Diakoniemuseum.
Im kommenden Jahr ist ein Gegenbesuch in Prag angedacht, um die Situation der Kirche und Diakonie in Tschechien besser kennenzulernen.
Die Diakonie der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder ist eine der größten Organisationen in Tschechien, die soziale Dienstleistungen anbieten. Sie ist Träger von mehr als 150 Einrichtungen im gesamten Land.
Enge Verbindung zur Rummelsberger Brüderschaft
Mehr lesenRummelsberg – Die Carlshöfer Geschichte ist einer von vielen Wurzelsträngen der Rummelsberger Geschichte. Vor rund 75 Jahren, 1947/48, traten die Angehörigen der ostpreußischen Brüderschaft Carlshof der Rummelsberger Brüderschaft bei. Die Carlshöfer Anstalten waren zuvor 1939 vom nationalsozialistischen (NS) Staat liquidiert worden. Historiker und Autor Dr. Thomas Greif hat diese Woche Band 23 der „Rummelsberger Reihe“ mit dem Titel „Carlshof. Geschichte einer ostpreußischen Anstalt und ihres Nachlebens“ im Besucherzentrum vorgestellt. Es handelt sich um die erste umfassende Darstellung der Geschichte der Carlshöfer Anstalten.
Diakon Peter Barbian, Leiter der Rummelsberger Brüderschaft, sprach in seiner Einführung über das Erinnern. „Vergessen verlängert das Exil. Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“, zitierte Barbian. Diese Erkenntnis habe ihn als jungen Mann während eines Besuchs in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel tief beeindruckt. Barbian dankte Historiker Greif, Leiter des Rummelsberger Diakoniemuseums, dafür, die Erinnerung an die Geschichte der Carlshöfer Brüderschaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Carlshöfer Anstalten (Ostpreußen), gegründet 1882, gehörten zu den großen Einrichtungen der Inneren Mission in Deutschland. 1939 wurden sie vom NS-Staat liquidiert. „Fast alle Patientinnen und Patienten wurden im Rahmen der staatlichen ,Euthanasie‘-Maßnahmen ermordet“, so Greif. Ihr Schicksal habe in der Nachkriegszeit – ganz zeittypisch – in der Erinnerungspflege nahezu keine Rolle gespielt. Die überlebenden Diakone aus Carlshof hätten sich nach der Flucht nach Westen der Rummelsberger Brüderschaft angeschlossen und hier eine neue Heimat gefunden.
Musikalisch begleitet wurde die Buchvorstellung von Norbert Hiller. Er spielte unter anderem eine Auswahl an ostpreußischen Liedern, die viele der Anwesenden mitsingen konnten. Das letzte Wort hatte – wenn auch krankheitsbedingt per Video – Gertrud Dembowski, die Tochter des letzten Rektors der Brüderschaft Carlshof, Heinz Dembowski (1884-1945).
Dr. Thomas Greif: „Carlshof. Geschichte einer ostpreußischen Anstalt und ihres Nachlebens“, ISBN Nr.: 978-3-939171-74-4, Preis: 15 Euro.
In Rummelsberg starten 8 junge Männer und Frauen aus ganz Bayern in die Ausbildung zum Diakon/ zur Diakonin
Mehr lesen„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, – das spüren acht Frauen und Männer, die seit einer Woche ihre Ausbildung als Diakonin oder Diakon machen. Die ersten drei Wochen, das Einführungsseminar, stehen im Zeichen des Kennenlernens und Ankommens, was bisher sehr gut klappt, wie Samuel Pohl aus Hof erzählt: „Es fühlt sich so an, als ob wir uns schon viel länger kennen würden. Rummelsberg ist jetzt schon wie zu Hause.“ Der 23-Jährige absolvierte davor eine Schreinerausbildung und betont, dass vor allem der „Glaubenstag“ am Anfang des Seminars die Gruppe zusammengeschweißt hat.
Das findet auch Saghar Kia aus dem Iran, die vor fünf Jahren nach Deutschland gekommen ist. „Unsere Studienbegleiter*innen sprachen an diesem Tag auch über ihren persönlichen Glauben, so fiel es mir leichter, ebenfalls offen zu sein“. Die 34-Jährige beendete erst im August erfolgreich eine Pflegeausbildung.
Moritz Franz aus Erding hing auf die Empfehlung seines früheren Gemeindepfarrers, seine Karriere in der Gastronomie an den Nagel. Innerhalb der Gruppe gibt es mehrere „Quereinsteiger*innen“, die zuvor einen anderen beruflichen Weg anstrebten. Die meisten von ihnen haben unter anderem durch die Gemeindearbeit als Konfirmationstutor*innen einen Bezug zu dem christlich-sozialen Beruf.
Die angehenden Diakon*innen blicken voller Motivation und Euphorie auf die zwei- bis fünfjährige Ausbildung, an deren Ende der Bachelor in Diakonik sowie ein Studien- oder Ausbildungsabschluss in einem sozialen Beruf steht. „Ich teile diese Freude, es ist jedes Mal sehr schön, die Ausbildung der jungen Menschen zu begleiten“, schwärmt Studierendenbegleiterin Diakonin Regina Stadelmann.
Spatenstich und Vertragsunterzeichnung für Projekt in Tansania
Mehr lesenArusha/Tansania – Seit 22 Jahren unterstützt das Projekt Feuerkinder und die Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie e.V. das Nkoaranga Hospital in Arusha, Tansania. Mehr als 35 mehrwöchige Einsätze hat das Team „Feuerkinder“ rund um Annemarie Schraml seitdem vor Ort geleistet. Was als einmaliger Einsatz im Jahr 2000 geplant war, hat sich zu einem jahrelangen Projekt entwickelt. Vorwiegend werden bei den Einsätzen Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen operiert, die sonst keine Chance hätten, am Leben teilzuhaben.
Zuletzt wurde im April der neue Operationssaal eingeweiht. Ärzt*innen und Pflegekräfte vor Ort operieren seitdem unter besseren, weniger beengten Bedingungen und können mehr Patient*innen versorgen. Drei Ärzt*innen sowie Orthopädietechniker*innen, Pflegekräfte und Physiotherapeut*innen wurden in den letzten Jahren ausgebildet, um die Versorgung der Patienten im Hospital bestmöglich zu gewährleisten.
Doch schon seit einigen Jahren ist klar: Das Gebäude, in dem Geburtshilfe und Gynäkologie untergebracht sind, ist baufällig. Die hygienische Situation für die rund 650 werdenden Mütter, Wöchnerinnen und Säuglinge pro Jahr war zuletzt untragbar geworden. Nun konnte dank der Unterstützung der Stiftung Hilfen für Tansania ein Neubau initiiert werden. Bei der Vertragsunterzeichnung und dem Spatenstich konnte das Team der Aktion Feuerkinder dabei sein – sie waren zu einem weiteren Einsatz vor Ort. Dr. Annemarie Schraml kam die Ehre des ersten Spatenstichs zuteil. Auch Generalsekretär der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tansania, Diözese von Meru, Joseph Theophilo Kaaya freut sich über die Chance, die mit dem Neubau entsteht.
Diakon Peter Barbian, Brüderschaftsleiter und Vorstand Rummelsberger Diakonie e.V., war im Rahmen einer Tansania-Reise ebenfalls beim Spatenstich dabei und unterzeichnete den Vertrag gemeinsam mit Dr. Annemarie Schraml, Klinikleiter Dr. Sam Kiwesa und Generalsekretär Kaaya.
Die Stiftung Hilfen für Tansania der Rummelsberger Diakonie fördert das Projekt mit rund 270.000 Euro. Dieser hohe Förderbetrag wird durch Sternstunden entscheidend unterstützt – der Verein gab 198.000 Euro zur Fördersumme dazu. Auch die Rummelsberger Brüderschaft unterstützt in langjähriger Tradition das Projekt.
Das Geld wird neben dem Neubau des Gebäudes auch für die Ausbildung einer weiteren Pflegefachkraft für die Geburtshilfestation verwendet.
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Stichwort: Neubau Geburtshilfestation
Lust auf Sonne, Spiele und leckere Speisen? Dann nichts wie hin zum Sommerfest unseres Hauses Weiher am Sonntag, 24. Juli, in Hersbruck. Start ist um 10 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt.
Mehr lesenLust auf Sonne, Spiele und leckere Speisen? Dann nichts wie hin zum Sommerfest unseres Hauses Weiher am Sonntag, 24. Juli, in Hersbruck. Start ist um 10 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt. Mit dabei ist unter anderem Diakonin Elisabeth Peterhoff, Älteste der Diakoninnengemeinschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie. Weiter im Programm geht’s um 11 Uhr mit einem Weißwurstfrühstück, Leckerem vom Grill und auch veganem Essen. Ab 12.30 Uhr gibt`s Live-Musik, gefolgt von einem gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen. Auf die kleinen Gäste und ihre Familien warten außerdem Spiele, Aktionen und Verkaufsstände mit schönen Dingen aus Rummelsberger Produktion.
Wichtig: Bitte testen Sie sich vor Besuch des Festes auf Corona! Kostenfreie Tests sind außerdem vor Ort möglich. In den Innenräumen des Hauses Weiher ist bitte eine Maske zu tragen.
Rummelsberger Diakonie und Rummelsberger Kirchengemeinde laden auf den kulturträchtigen Friedhof ein
Mehr lesenSchwarzenbruck – Heimat bewusst erkunden und genießen – das ist nun am Friedhof der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Rummelsberg an der Philippuskirche möglich. „Hier besteht ein bedeutendes Stück Kulturgeschichte, doch leider wissen bis jetzt nicht viele Menschen davon“, erklärt Dr. Thomas Greif, Leiter des Diakoniemuseums Rummelsberg. Dank der finanziellen Unterstützung der Entwicklungsgesellschaft Schwarzachtalplus sowie der Rummelsberger Diakonie konnte ein umfangreiches Friedhofsprojekt realisiert werden, um dies zu ändern.
Denn der Friedhof an der Philippuskirche ist aus zahlreichen Gründen einen Besuch wert: Die flachen Gräber auf dem traditionellen Friedhofsgelände zieren liegende Grabplatten, die sehr aufwendig hergestellt wurden. Vorbild dafür waren die Grabplatten des Nürnberger Johannisfriedhof. Neben dem Friedhof mit der traditionellen Bestattungsform ist eine weitere Besonderheit der Naturfriedhof „Bestattung unter Bäumen“. Dort können Menschen unabhängig von Konfessionen in der friedlichen Atmosphäre des Rummelsberger Waldes bestattet werden.
Kunstwerke regen zum Nachdenken an
„Wir möchten die Qualitäten und Besonderheiten dieses Ortes ins Licht rücken“, betont Greif, deshalb sei ein großer Lageplan für den Friedhof angefertigt worden. So können sich Besucher*innen in Zukunft einen Überblick über die künstlerischen Besonderheiten des Friedhofs verschaffen. Das Gelände birgt vor allem künstlerische Elemente, die die christlichen Themen Tod und Auferstehung behandeln. Ein Beispiel ist die Skulptur „Überfahrt“ von 2019, die den Übergang vom irdischen Leben in ein neues Dasein symbolisiert, das auch Menschen anderer Religionen und Weltanschauungen anspricht. Ein weiteres beeindruckendes Element ist die Statue des auferstandenen Christus, die an der Außenseite der Kapelle zu finden ist.
Außergewöhnlich sind außerdem die vielen Gräber prominenter Persönlichkeiten. Manche von ihnen haben an anderen Orten der Welt noch große Bedeutung, wurden aber in Rummelsberg vergessen. In zwei Fällen wurden deshalb Erinnerungsplatten bereits aufgelöster Gräber gestaltet, um beispielsweise dem Missionar Karl Heller zu gedenken, der in einer christlichen Kirche in Südindien eine Art Heiligenstatus genießt. Die Platten können an der südlichen Kirchenmauer begutachtet werden.
Eine umfangreiche Broschüre, die im Kunstverlag „Josef Fink“ erschienen ist, bildet das inhaltliche Herzstück des Projektes. Darin sind sehr detaillierte Beschreibungen und Geschichten rund um den Friedhof sowie den Ort Rummelsberg nachzulesen. Die Broschüre ist in der Philippuskirche oder beim Verlag direkt erhältlich.
Am 1. Mai um 10 Uhr findet der Eröffnungsgottesdienst in der Rummelsberger Philippuskirche statt. Der Direktor des Leipziger Missionswerks Ravinder Salooja ist Gastprediger. Darauffolgend wird Dr. Thomas Greif den Lageplan samt den außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten vorstellen. Im Anschluss daran können sich die Besucher*innen bei einer Tasse Kaffee darüber austauschen.
Diakon Gerhard Lechner wurde mit einem stimmungsvollen Gottesdienst von Kolleg*innen und Auhofbewohner*innen in den Ruhestand verabschiedet.
Mehr lesenHilpoltstein – „Schalom, Schalom. Auf Wiedersehn“ – So hieß es im Refrain des Schlussliedes „Gib mir deine Hand, auf Wiedersehn“ im Abschiedsgottesdienst für den langjährigen Auhofdiakon Gerhard Lechner. Knapp 18 Jahre bereicherte der 65-Jährige mit seinem Tun und Wirken den Alltag der Auhöfer und die Gemeinde in Hilpoltstein.
Im Auhof und seinen Häusern in der Region wohnen aktuell 370 Menschen mit Behinderung. Sie arbeiten unter anderem in der dazugehörigen Werkstatt für Menschen mit Behinderung oder in der Förderstätte. In der Comenius-Schule mit Schulvorbereitender Einrichtung und einen Heilpädagogische Tagesstätte sowie in den Offenen Angeboten werden außerdem viele Menschen mit Behinderung ambulant betreut oder gehen dort zu Schule. Gerhard Lechner war auch in fast allen diesen Bereichen tätig. Er taufte Kinder, Jugendliche und Erwachsene, begleitete bei Konfirmationen, Erstkommunionen und Firmungen, hielt Andachten und veranstaltete Gottesdienste und Schulgottesdienste.
Am 27. März wurde Gerhard Lechner nun auch mit einem Gottesdienst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die Kapelle und der angrenzende große Saal im Auhof waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreich waren die Bewohner*innen und Kolleg*innen erschienen, um „ihren Gerhard“ zu verabschieden und mit ihm zu feiern. Die Stimmung war wie immer, wenn Gerhard Lechner Gottesdienst feiert - locker und offen.
Ganz so gewöhnlich verlief der Gottesdienst dann aber doch nicht, denn statt einer Predigt, gab es Grußreden, für die sich jede*r der Redner*in eine passende Bibelstelle ausgesucht hatte. Regionalleiter Andreas Ammon zitierte beispielweise den Taufbefehl aus Matthäus 28, 18-20 „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Denn „Gerhard Lechner war immer da für die Auhöfer, taufte Kinder, Jugendliche und Erwachsene und stand ihnen in schweren Zeiten mit Trost zu Seite,“ so Ammon.
Gerhard Lechner begleitete die Auhof-Bewohner*innen insbesondere bei Trauer, Tod und in der letzten Lebensphase. Seit vielen Jahren entwickelte der Diakon dafür eine wertvolle Sterbe – und Trauerkultur im Auhof, zu der auch ein extra angelegter Trauergarten gehört, an dem Bewohne*innen und Kolleg*innen ihrer verstorbenen Freund*innen oder Angehörigen gedenken können. „Ein wichtiges Ritual waren Deine Morgenandachten, mit denen Du den Menschen Besinnung und Begegnung, aber auch Sicherheit, Stabilität im Alltag gegeben hast,“ berichtet Andreas Ammon. Gerhard Lechner habe außerdem immer ein offenes Ohr für die Menschen gehabt.
Bürgermeister Markus Mahl, dankte Lechner seine tolle Arbeit. „Ich werde mich immer gerne an die lebendigen Gottesdienste während der Hilpoltsteiner „Woche des Lebens“ erinnern,“ so Mahl. Christian Gampel, Leiter Wohnen am Auhof, hob hervor, dass Lechner „immer ein großartiger Zuhörer gewesen war, der die Sorgen der Menschen mitgenommen und diese dadurch entlastet habe.“
Mit den Worten „das Besondere, das Du uns geschenkt hast wird nicht verloren gehen. Es wird bei uns im Gottesdienst auch künftig geschunkelt, gelacht, geweint, gesungen und mitdiskutiert,“ verabschiedete Andreas Ammon Gerhard Lechner und die Gottesdienstbesucher*innen, die mit „Standing Ovations“ für den angehenden Ruheständler antworteten.
Schalom, Schalom und auf Wiedersehen, lieber Gerhard Lechner.
Am 21. März wird in Persien das Nouruz-Fest gefeiert – ein Fest das für den Neuanfang steht und zum Nachdenken anregt. Das inklusive Kunstprojekt ARTogether der Rummelsberger Diakonie bietet ebenfalls viel Raum für Inspiration und Anregungen.
Mehr lesenNürnberg – In Deutschland beginnt das neue Jahr am ersten Januar. Im persischen Kulturraum ist das anders. Dort findet das Neujahrsfest namens „Nouruz“ (persisch für „Neuer Tag“) am 21. März statt. Für das Bahaitum, einer weltweit verbreiteten Glaubensrichtung, ist das Nouruz-Fest nicht nur ein nationaler Feiertag. Der Start ins neue Jahr und der Beginn der helleren Jahreszeit sind bei den Bahai außerdem Symbole für geistige Erneuerung. Die erwachenden Blumen, die grüner werdende Landschaft und die länger andauernden Tage mit ihrer alles einnehmenden Energie nutzen die Bahai als unglaublich schöne Gelegenheit, über Veränderung und Anfänge nachzudenken.
Etwas Neues zu beginnen birgt immer auch die Chance, sich selbst neu kennenzulernen und zu entwickeln. Diese Möglichkeit bietet auch das inklusive Kreativprojekt ARTogether der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg. Im Atelier von ARTogether werden Materialien wie Acryl, Ton oder Aquarell-Farben nicht nur genutzt, um etwas zu gestalten, sondern auch dafür, dass Menschen mit und ohne Fluchthintergrund zusammen kreativ werden und miteinander ins Gespräch kommen. In dieser lockeren Umgebung ist viel Raum für Inspiration. „Nach näherem Kennenlernen geben sich viele Teilnehmende gegenseitig Impulse zu ihren Werken und im Austausch über ihre unterschiedlichen Kulturen,“ berichtet Gabriele Wehr, Kunsttherapeutin bei ARTogether.
Das Projekt ARTogether besteht seit 2020 und war ursprünglich als Gruppenangebot gedacht. Aktuell findet es aufgrund der Corona-Pandemie in Tandems statt. Jeweils ein*e Teilnehmer*in mit und ohne Fluchthintergrund werden von einer Kunsttherapeutin oder einer Sozialpädagogin künstlerisch angeleitet und bekommen verschiedene Materialien zur Verfügung gestellt. Die Wünsche und Interessen der Teilnehmenden stehen im Vordergrund. Es ist jederzeit möglich ein neues Tandem zu bilden.
Wenn Sie Lust haben, neue kreative Erfahrungen zu sammeln, dann sind Sie gern eingeladen, bei ARTogether mitzumachen. Es findet in den Räumlichkeiten des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge in Nürnberg Johannis statt. Bei Interesse können Sie sich gerne unter der Telefonnummer 0911/393 63- 4063 melden.
Vier Diakone für Amt eingesegnet
Mehr lesenRummelsberg. „Seid ihr bereit?“ – eine Frage, gestellt in der Rummelsberger Philippuskirche nach sechs Jahren Vorbereitung auf diesen Tag: den Tag der Einsegnung in das Amt eines Diakons der Landeskirche, den Tag, an dem aus Ausbildungsbrüdern Sendbrüder der Rummelsberger Brüderschaft werden, an dem sie ganz in ihrem Beruf und ihrer Gemeinschaft ankommen. Gefragt hatte Brüdersenior Diakon Peter Barbian - Maximilian Hagn, Timo Richter, Florian Lange und Benjamin Molinaro antworten darauf. Klar klingt ihr „Ja, mit Gottes Hilfe“ durch die Kirche.
Es ist ihr ganz besonderer Tag, den sie mit Angehörigen, Freunden, Vertretern der Heimatgemeinden und Dienstgebern sowie ihrer Brüderschaft in Rummelsberg feiern. Viele Gratulationen und guten Wünsche begleiten die jungen Diakone, angefangen bei Oberkirchenrat Stefan Blumtritt, dem Vertreter der Landeskirche, Diakonin Elisabeth Peterhoff, der Ältesten der Rummelsberger Diakoninnengemeinschaft und Moni Müller für den Brüderschaftsrat bis zu den Ausbildungsbrüdern. Auch viele Hoffnungen und Wünsche folgen mit ihnen auf ihre ersten Dienststellen in der Gemeinde- und Jugendarbeit, in der Verwaltung und dem Bereich der stationären Jugendhilfe.
Ohne Gott sei alles eitel und nichtig, gab ihnen Diakon Jürgen Hofmann (Geschäftsführer der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen) in seiner Predigt im Gottesdienst mit auf den Weg. Sie übten ihren Dienst zur Ehre Gottes und zum Wohl der ihnen anvertrauten Menschen aus. „Ich will dich tragen, bis du grau wirst (Jes 46,3-4) - sagen wir den Menschen diese Botschaft, lassen wir sie durch unser Tun Gottes Nähe und Liebe spüren und begleiten sie insbesondere bei allen Übergängen in ihrem Leben.“
Blumtritt wünschte den jungen Brüdern dass sie der Kirche und Diakonie lebenslang erhalten bleiben mögen. „Wir brauchen sie und freuen uns auf sie.“ Die Mühen ihrer anspruchsvollen dualen Ausbildung hätten sich gelohnt, zudem hätten sie mit ihrer Brüderschaft einen Schatz, der sie stärke. Kirche müsse weg vom Beamtentum, flexibler werden und auf die Menschen hören. „Verlassen sie die Büros, gehen sie auf die Straße zu den Menschen“, forderte er, damit Glauben und Leben eine Einheit und darin der Anspruch der Kirche Wirklichkeit werde.
Alle jungen Brüder arbeiten in Franken, stellte Diakon Jochen Nitz (Rat der Diakone und Diakoninnen) fest, daher brachte er seine Wünsche fränkisch auf den Punkt: „Etzadla“ beginne ihre Arbeit wirklich und sie sollten es „krachen lassen“ – sich einbringen und das, was ihnen wichtig sei. „Dort, wo die Menschen auf euch warten. Etzadla.“
Für vier junge Diakone begann jetzt ihr Dienst
Mehr lesenRummelsberg. Berufswunsch Diakon – mit diesem Ziel starteten im Herbst 2015 vier junge Männer mit ihrer Ausbildung in Rummelsberg. Sechs Jahre mit Fachausbildung, Studium, theologischer und gemeinschaftlicher Ausbildung, Praktika und Prüfungen liegen nun hinter ihnen. Timo Richter (23), Maximilian Hagn (25), Florian Lange (26) und Benjamin Molinaro (26) haben ihr Ziel erreicht: Seit 1. September sind sie auf ihren ersten Stellen angekommen. Eine Woche bringt sie nun noch einmal zurück nach Rummelsberg, eine letzte intensive Vorbereitung und Vergewisserung vor ihrer Einsegnung zum Diakon und Bruder der Rummelsberger Brüderschaft. Eine Gelegenheit zusammen mit ihnen zurück und nach vorne zu blicken.
Wer sich für einen Beruf entscheidet, hat gewisse Vorstellung davon. Hat die Ausbildung dieses Bild verändert?
Benjamin Molinaro: Ja, für mich 100–prozentig, ich habe eine 180 Grad-Drehung gemacht. Nach Rummelsberg ging ich ganz klar mit der Vorstellung Gemeinde- oder Jungenddiakon zu werden. Im Lauf meines Studiums habe ich gelernt, dass ich in der Verwaltung gut aufgehoben bin. Hier kann ich etwas bewegen, werden Diakone gebraucht. Ich habe daher meinen Sozialwirt gemacht und habe jetzt als Diakon und Trainee im Kirchengemeindeamt in Erlangen angefangen. Da hat sich wirklich viel bei mir verändert und es war ein guter Prozess.
Florian Lange: Bei mir war es ähnlich, mein Ziel war ebenfalls Gemeindediakon in der Jugendarbeit. Es war gut, dass wir während der Ausbildung in die verschiedenen Berufsfelder schnuppern konnten. Ich habe dabei gemerkt, dass ich gern in der Jugendhilfe arbeiten will. Ich möchte dort Menschen befähigen, ein eigenständiges Leben führen können. Das hat für mich den Ausschlag gegeben, mich für diesen Weg zu entscheiden. Ich habe als pädagogische Fachkraft im Rummelsberger Waldheim begonnen, wo ich mit jungen Auszubildenden von 16 bis 21 Jahren arbeite.
Eineinhalb Monate auf einer Stelle sind sehr kurz – gibt es trotzdem schon etwas, was euch dort besonders gut gefällt?
Maximilian Hagn: Nach einem Jahr Corona ohne hauptamtlichen Mitarbeiter - die Stelle war ein Jahr lang vakant – haben sich in Pappenheim alle auf mich als den neuen Dekanatsjugendreferent gefreut. Ich war gleich angenommen. Aktuell gibt es hier nur eine kleine Gruppe hochengagierter Jugendlicher. Diese haben in eigener Regie im Sommer ein Zeltlager durchgeführt, ihr Herzensstück, eine Tradition seit Generationen. Da ist ganz viel Wissen da. Als der „Neue“ bin ich ein Lernender und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen.
Bei der Einsegnung erhaltet ihr das Diakonenkreuz. Wenn ihr zudem einen QR-Code hättet, wohin würde der leiten?
Timo Richter: Zu einer Spotify-Playliste (ein digitaler Musikdienst). Sie würde ganz viele unterschiedliche Lieder mit allen Facetten enthalten, Symbole für die Bereiche, die ich abdecken möchte. Angefangen von Spaß, Blödsinn und Auf-Den-Putz-Hauen, bis zu ruhiger, meditativer Musik als Ausdruck für: „Der kann auch zuhören“ und „den rufe ich an, wenn es mir nicht so gut geht“ – ein Bild, das ich versuche in die Arbeit zu tragen.
Maximilian Hagn: Bei mir würde der QR-Code eine Kamera öffnen und zwar die Kamera auf sich selbst, die Selfiecam. Nicht ich selbst stehe im Vordergrund – ich bin zwar da, bin sozusagen der Auslöser der Kamera, aber der Blick richtet sich auf die Bedürfnisse der anderen.
Benjamin Molinaro: Am ehesten passt das Bild einer Visitenkarte mit ganz vielen Möglichkeiten, mich zu kontaktieren. Ich glaube, das ist ein sehr zentraler Punkt meines Berufes und von mir. Was ich Leuten bei Begegnungen mitgeben würde, wäre eine Visitenkarte und der Wunsch, dass man sich nochmal trifft.
Florian Lange: Vermutlich ebenfalls eine Musikliste mit Musik zur aktuellen Situation - wie es mir gerade geht oder was ich dem anderen wünsche.
Was für Ziele und Wünsche habt ihr für die Zukunft? Wo soll es hingehen?
Benjamin Molinaro: Genau hier, wo ich bin, im brüderschaftlichen Austausch. Das zu bewahren ist mein großes Ziel. Ich denke, wir haben einen großen Schatz auf Grund der sozialen Medien.
Florian Lange: Mit Menschen Leben gestalten – wie und mit welcher Klientel weiß ich noch nicht.
Maximilian Hagn: Ich möchte Kirche wieder zu einem attraktiven Erlebnis machen, beziehungsweise die Seiten, die das bereits sind, herauskitzeln und –stellen. Hin zu den Leuten – auch wenn’s scheinbar unnötig ist. Menschen haben es verdient angesprochen zu werden. Sie entscheiden, ob sie den Impuls mitnehmen – vielleicht in zehn Jahren?
Timo Richter: Dass mein diakonisches Profil sichtbar ist. „Miteinander und füreinander unterwegs sein“ lautet mein Motto als Diakon, mit den Menschen unterwegs sein, die mir begegnen, völlig egal welcher Herkunft, welcher Konfession oder welcher Orientierung. Den Menschen annehmen, lautet der Auftrag, den wir von Gott bekommen haben. Ich glaube, vielen Leuten ist wichtig, dass in der Kirche Licht brennt und dass jemand für sie da ist.
Maximilian Hagn: Wir sind da in der Kirche, wo wir gebraucht werden. Auch an den Stellen, wo’s brennt.
13 junge Frauen werden in ihr Amt als Diakonin und in die Diakoninnengemeinschaft eingesegnet
Mehr lesenSchwarzenbruck – „Dieser Tag ist ein Geschenk“, begrüßte Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft, die 13 jungen Frauen, die in ihr Amt als Diakoninnen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern (ELKB) und in die Diakoninnengemeinschaft Rummelsberg eingesegnet wurden. Dank 3-G-Regel konnte der festliche Gottesdienst mit rund 80 geladenen Gästen stattfinden. Via YouTube-Livestream waren weitere 50 Personen mit den jungen Frauen verbunden.
„Ihr wagt als Jahrgang viel Neues“, so Elisabeth Peterhoff in ihrer Predigt. „Nach der Pandemie gilt es, neue Arbeitsfelder aufzubauen, die pädagogische Arbeit wird herausfordernd sein. Habt Mut, denn es kann und muss viel verändert werden.“ Die jungen Frauen starten bayernweit in verschiedenen Arbeitsfeldern: Als Dekanatsjugendreferentinnen, als pädagogische Fachkräfte im Kindergarten oder in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, als Gemeindediakoninnen. „Macht das, was dran ist und seid euch sicher: Gott ist da“, sprach die Leiterin der Diakoninnengemeinschaft ihnen Mut zu.
„Ihr seid in einen lebenslangen Dienst gestellt, in dem ihr den Dienst der Liebe und das Bekenntnis des Glaubens miteinander verbindet“, so Diakon Jürgen Hofmann, der als Geschäftsführer der Diakone und Diakoninnen die jungen Frauen einsegnete. „Doch die tätige Nächstenliebe ist allen aufgetragen“, nahm er die Gemeinde mit in die Pflicht.
Einen Gruß der Landeskirche überbrachte Oberkirchenrat Stefan Reimers bei den anschließenden Grußworten. „Sie werden jetzt 30 oder 40 Jahre bei uns arbeiten. Wer weiß, wie dann unsere Kirche aussehen wird?“ Die Kirche, so Reimers, befände sich in einem Umbauprozess. „Wie Kirche in Zukunft gestaltet sein wird, hängt vor allem daran, wie wir Menschen begleiten. Daran wird sich auch nichts ändern“, so der Oberkirchenrat. „Wir brauchen Menschen wie Sie“, wandte er sich an die Diakoninnen,“ die zuhören, Menschen begleiten und mitten in die Gesellschaft gehen. Sie sind uns herzlich Willkommen.“
Diakonin Susanne Stöcker, Vorsitzende des Rats der Diakone und Diakoninnen, begrüßte die neuen Kolleginnen und lud sie ganz praktisch orientiert direkt zum beruflichen Austausch zum Tag der Diakone und Diakoninnen im kommenden Frühjahr ein. „Ihr prägt jetzt unser Berufsbild“, so Susanne Stöcker. Die Diakoninnen Ulrike Kühn und Christine Meyer, die Sprecherinnen des Vertrauensrats, begrüßten die Diakoninnen ebenfalls. „Lasst euch wärmen von der Verbundenheit der Gemeinschaft und Gottes Segen.“ Auch aus der Geschwister-Gemeinschaft, der Rummelsberger Brüderschaft, gab es einen Gruß, den Diakon Klaus Buchner überbrachte. „Ihr seid bunte, tolle Persönlichkeiten und ganz wertvoll“, so der stellvertretende Leiter der Brüderschaft.
Die jungen Männer, die in der kommenden Woche als Diakone eingesegnet werden, überbrachten ebenfalls einen Gruß an die ehemaligen Klassenkameradinnen. Diakon Benjamin Molinaro verglich die Vergangenheit mit der Gegenwart. „Wir sind einen steilen Weg gegangen und stehen jetzt auf dem Gipfel. Aber der Weg hat gerade erst begonnen.“ Von den großen Fußspuren, die die 13 Frauen in der Ausbildungsgemeinschaft hinterlassen hatten, sprachen die Ausbildungsfrauen Julia Heinle und Pia Secker. „Ohne euch wäre viel nicht möglich gewesen. Wir haben zusammen gelacht und geweint, die schönsten und die schwersten Momente zusammen erlebt. Ihr habt verdient, dass man euch jetzt feiert.“
Diakon Peter Barbian wird als Leiter der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie e.V. eingeführt
Mehr lesenSchwarzenbruck – In einem festlichen Gottesdienst im Rahmen des Brüderschaftstages der Rummelsberger Brüderschaft ist Diakon Peter Barbian als Leiter der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie e.V. eingeführt worden. Im gleichen Gottesdienst wurde Vorgänger Diakon Martin Neukamm entpflichtet.
„Sie haben wirklich das Ihre dazu getan, dass Rummelsberg einen guten Weg gehen konnte“, bedankte sich Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie, bei Diakon Neukamm.
„Abschied und Aufbruch berühren sich heute“, fasste Oberkirchenrat Stefan Reimers in seinem Grußwort zusammen. Er dankte dem scheidenden Brüdersenior und wünschte dem neuen viel Glück für die neue Aufgabe. „Seien Sie sich bewusst, wie viele Chancen sich auch in unruhigen Zeiten ergeben.“
Bisher war Peter Barbian, der seit 1982 Mitglied der Rummelsberger Brüderschaft ist, Vorstand der Bildungs- und Erholungsstätte Langau. Von 2001 bis 2007 leitete er als Brüdersenior und Ausbildungsleiter das Faraja Diaconic Center in Tansania.
Peter Barbian wird in Zukunft zwei Aufgabenbereiche haben: Als Leiter der Brüderschaft ist er für die Mitglieder der Rummelsberger Brüderschaft verantwortlich. Als Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie wird er künftig die Geschicke eines der größten diakonischen Träger Bayerns mit lenken. Im Einführungsgottesdienst predigte Barbian und sagte: „Es ist ein riesiges Geschenk, wenn es uns gelingt, etwas von ganzem Herzen zu tun.“ Er erinnerte die Festgemeinde an die Botschaft, die alle gläubigen Christen in die Welt tragen sollten: „Wovor sollte ich Angst haben, wenn Gott an meiner Seite ist?“
Im Anschluss an den Gottesdienst überbrachten Vertreterinnen und Vertreter der Rummelsberger Gemeinschaften, aus Politik, Diakonie und Kirche Grußworte. „Jetzt kannst du loslegen“, forderte Diakon Sebastian Damm, der als Vertreter für den Brüderschaftsrat sprach, Peter Barbian auf. Monika Müller, die Vertreterin des Frauenbeirats, erinnerte daran, dass Barbian der erste von allen Mitgliedern gewählte Senior ist – denn seit einiger Zeit haben die Ehefrauen und Partner der Diakone, die schon immer Mitglieder der Brüderschaft sind, volles Stimm- und Wahlrecht. „Wir freuen uns auf dich“, begrüßte Diakon Rudi Forstmeier im Namen der Brüderschaftsleitung und auch Geschäftsführer Diakon Jürgen Hofmann machte Mut: „Wir stehen dir für das sogenannte Onboarding zur Verfügung.“
Die Vorstandsmitglieder Diakonin Elisabeth Peterhoff, Karl Schulz und Dr. Tobias Gaydoul freuen sich auf die Arbeit mit dem neuen Kollegen. Gaydoul verriet das Erfolgsrezept für eine gelungene Zusammenarbeit: „Vertrauen schenken, Verantwortung teilen.“
„Eine Ära geht zu Ende“, so Bezirkstagspräsident und Landrat Armin Kroder. Dass 72 Prozent der Brüderschaft für Barbian gestimmt haben, nennt er einen großen Vertrauensvorschuss. „Da wären heute Abend Einige froh, wenn die Wahl für sie so ausginge“, bezog er sich auf die laufende Bundestagswahl.
Diakonin Heidi Albrecht, Geschäftsführerin des Verbands evangelischer Diakonen-, Diakoninnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland e.V. (VEDD), lud Peter Barbian ein, auch die Weite über die eigene Gemeinschaft hinaus kennenzulernen und Friedemann Beyer, Gemeinschaftsältester im Diakonenhaus Moritzburg, machte diese Einladung konkret: „Herzlich Willkommen jederzeit in Moritzburg.“ Anita Mrotzek, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde Rummelsberg hieß Barbian ebenso willkommen wie Diakon Jochen Nitz, der als Vertreter für den Rat der Diakone und Diakoninnen einen Gruß überbrachte.
Auch die Diakoninnengemeinschaft, die „Schwestergemeinschaft“ der Rummelsberger Brüderschaft, überbrachte einen Gruß. „Willkommen, lieber Peter, als Mensch an unserer Seite“, bezog sich Diakonin Elisabeth Peterhoff auf das Motto der Rummelsberger Diakonie.
Diakon Martin Neukamm, bisheriger Leiter der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie e.V., geht in den Ruhestand
Mehr lesenSchwarzenbruck – Leidenschaft, Herz, Engagement. Diese Worte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Grußworte anlässlich der Verabschiedung von Diakon Martin Neukamm, Leiter der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie e.V., der am Wochenende im Rahmen des Brüderschaftstages in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Coronakonform im kleinen Rahmen, mit dem Großteil der Rummelsberger Brüderschaft via Videokonferenz verbunden, waren Menschen, die ihn begleitet haben, mit denen er zusammengearbeitet hat oder die ihm in Freundschaft verbunden sind, in der Philippuskirche in Rummelsberg zusammengekommen.
Diakonin Elisabeth Peterhoff, Dr. Tobias Gaydoul und Karl Schulz, die verbleibenden Vorstandsmitglieder, zeigten anhand des Altarbildes in der Philippuskirche, auf dem die Sieben Werke der Barmherzigkeit abgebildet sind, die guten Eigenschaften des geschätzten Kollegen auf. Sein „Durst nach Leben und Gemeinschaft“, seine Art, eingeengte Menschen zu bedenken, zu trösten und zu ermutigen, die leibliche und geistliche Nahrung, die Neukamm so schätzt und großzügig teilt – diese Attribute machen ihn, so die Vorstandskolleginnen und –kollegen, zu einem leidenschaftlichen Rummelsberger und Diakon.
„Einen Diakon durch und durch“, nannte ihn Heidi Albrecht, Geschäftsführerin des Verbands evangelischer Diakonen-, Diakoninnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland e.V. (VEDD), die an ihrem eigenen Geburtstag von Berlin nach Rummelsberg gekommen war, um Neukamm in den Ruhestand zu verabschieden. Sie brachte ein im Glaswürfel geprägtes Diakonenkreuz mit, eine Auszeichnung, die nur verdienten Mitgliedern des VEDD verliehen wird, so Albrecht.
Verdient habe sich Neukamm auch um seine Gemeinschaft, die Rummelsberger Brüderschaft gemacht. In einer humorvollen „Bilanzpressekonferenz“ fassten Diakonin Elisabeth Peterhoff, Leiterin der Diakoninnengemeinschaft, und Diakon Jürgen Hofmann, Geschäftsführer der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen, das bisherige Leben des Brüderseniors in Zahlen und mit Blick auf einen „gesamtgesellschaftlichen Kontext“ zusammen. Vor 23.421 Tagen geboren, seit 15.401 Tagen verheiratet und seit 10.501 Werktagen als Diakon tätig, hat Neukamm bereits acht Dienststellen durchlaufen, davon drei im Klinikum in Nürnberg. Der gelernte Krankenpflegediakon wurde 1979 zum Diakon eingesegnet, seit 2009 ist er Brüdersenior. „Schon 18 Prozent deines Lebens“, fasste Hofmann zusammen. Wie eine Rettungsaktion an der Eiger Nordwand, der Tod Michael Jacksons und die Ausbreitung der Schweinegrippe mit Martin Neukamm zusammenhängen? Alle Ereignisse fanden, so Hofmann und Peterhoff, an bedeutenden Tagen in seinem Leben statt.
Stellvertretend für die Diakoninnengemeinschaft dankte Elisabeth Peterhoff dem Kollegen für seine Leidenschaft für die Feier des Lebens. Für den Brüderschaftsrat dankte Diakon Sebastian Damm, der einen 2009 destillierten und 2021 abgefüllten Whiskey überreichte, ganz in der Sprache der Whiskey-Liebhaber bleibend, für Martin Neukamms „Angelshare“ in der Brüderschaft. Diakon Jochen Nitz, der stellvertretend für den Rat der Diakone und Diakoninnen sprach, las - in etwas abgewandelter Form - aus dem Kinderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ vor, an dessen Ende sich Raupe Martin in einen „wunderschönen Ruheständler“ verwandelte. Und natürlich dufte auch das eine oder andere musikalische Grußwort nicht fehlen.
Dass Martin Neukamm im Ruhestand mehr Zeit mit seiner Frau Irmgard und seinen Kindern und Enkelkindern verbringen möchte, war ebenfalls mehrfach Thema im Lauf des Nachmittags. Irmgard Neukamm, die seit ihrer Eheschließung 1979 ebenfalls Mitglied der Rummelsberger Brüderschaft ist, wurde für ihre jahrzehntelange Unterstützung vielfach bedankt. Neben den Diakonen sind auch die Ehefrauen und Partner Gemeinschaftsmitglieder der Rummelsberger Brüderschaft. Natürlich wollte auch der Frauenbeirat, der die Ehefrauen vertritt, dem Brüdersenior von Herzen danken. „Ihm läuft immer das Herz über“, fassten sie zusammen. „Wir nehmen heute Abschied von einem Herzensmenschen.“
Mit dem Satz „Jetzt pack mers, jetzt geht’s in die letzte Runde“, hatte Diakon Michael Krah, der die letzten zwölf Jahre als Referent mit Martin Neukamm gearbeitet hatte und der voller Humor und mit dem ein oder anderen Augenzwinkern durch den Nachmittag geführt hatte, die Feier begonnen, doch es war an Martin Neukamm, den Abend zu beschließen.
„Treue Verbündete im Glauben haben immer eine Hoffnung auf morgen“, machte ihm Gabriele Gerndt, Pfarrerin in der Kirchengemeinde Rummelsberg, Mut für den nahenden Ruhestand, auf den Neukamm nervös blickt „Ich bin der totale Anfänger im Ruhestand“, bekannte er. In einem kurzen Schlusswort bedankte er sich. „Es war ein Geschenk, mit solchen Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten. Ich werde euch vermissen.“
Zwölf junge Frauen und Männer starten ihre Berufsausbildung zur Diakonin und zum Diakon in Rummelsberg
Mehr lesenRummelsberg – Von Passau bis knapp vor der Haustür aus Schwarzenbruck– die jungen Menschen sind aus den verschiedensten Teilen in Bayern nach Rummelsberg gekommen. Am vergangenen Donnerstag haben sie gemeinsam ihre Ausbildung zur Diakonin und zum Diakon begonnen und erleben seither miteinander im Einführungsseminar, was das Leben in der Brüderschaft und in der Diakoninnengemeinschaft ausmacht. Die Wege der Auszubildenden nach Rummelsberg sind unterschiedlich. Doch die Gruppe ist sich einig: der Empfang in Rummelsberg war trotz des anhaltenden Regens und der Einschränkungen durch Corona herzlich und familiär. So startete eine bunt gemischte Gruppe in ihren neuen Lebensabschnitt, die eins alle miteinander verbindet – ihr Glaube.
Die ersten Tage waren intensiv, sehr persönlich und voller Selbstreflexion. So beschreiben die Auszubildenden ihre bisherigen Erlebnisse. „Zu den Highlights gehörte für mich der Küsterdienst“, erzählt einer der Auszubildenden. Die enge Gruppendynamik der jungen Menschen ist trotz der aktuellen Zeiten, in welchen explizit auf Abstand geachtet wird, deutlich spürbar. Auch wenn der Ausbildungsstart auf Grund von Corona erschwert war, ist die Stimmung gut und es werden schon fleißig Zukunftspläne geschmiedet. Dabei träumen die jungen Erwachsenen von ihren späteren Berufen in der Jugendhilfe oder als Heilerziehungspfleger.
Informationen zur Ausbildung als Diakon*in und zum Beruf selbst finden sich unter www.diakon.de.