Eine Ausbildung beginnen und von Anfang an Mitglied einer großen Gemeinschaft sein. Wo gibt es das sonst? Mit der Ausbildung zum Diakon ist von Anfang an die Mitgliedschaft in der Rummelsberger Brüderschaft verbunden. Die Brüderschaft ist eine Dienst-, Sendungs- und Lebensgemeinschaft von Männern und ihren Partnerinnen und Partnern, die ihr Leben in den Dienst Jesu Christi stellen.
Lebensgemeinschaft bedeutet, dass sich die Frauen und Männer der Gemeinschaft füreinander verantwortlich verstehen. Das findet Ausdruck in gegenseitiger Fürsorge und Seelsorge. Das gemeinschaftliche „Du“ ist ein Zeichen dieser Verbundenheit. Alle Diakone stehen im Amt und im Auftrag der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern. So ist die Brüderschaft auch eine Dienstgemeinschaft. Nach der Einsegnung werden die Diakone bayernweit auf Stellen gesendet, die ihr Dienstgeber für sie vorsieht. Damit ist die Brüderschaft auch eine Sendungsgemeinschaft.
Zur Brüderschaft gehören rund 900 Männer, ungefähr die Hälfte davon befindet sich im aktiven Dienst, die anderen sind im Ruhestand oder noch in der Ausbildung. Ebenfalls zur Gemeinschaft gehören die Ehefrauen beziehungsweise die Partner und Witwen. Insgesamt sind 1.700 Mitglieder in der Brüderschaft beheimatet, die aus ihrer Glaubensüberzeugung heraus für eine Kultur der Achtsamkeit eintreten, diese miteinander leben und sich am Leben und Wirken von Jesus Christus orientieren.
Bereits 1890 traten die ersten acht Diakonenanwärter ihre Ausbildung an, damals noch in Nürnberg, ab 1905 dann im Ort Rummelsberg. 2015 feierte die Rummelsberger Brüderschaft ihr 125. Jubiläum. Die Rummelsberger Diakonie e.V. ist aus der Brüderschaft heraus entstanden. Während der Ausbildung leben die Anwärter und Jungbrüder in Gemeinschaftshäusern in Rummelsberg und Nürnberg. Nach der Ausbildung geht der gemeinschaftliche Weg mit der Brüderschaft in unterschiedlichen Formen der Begegnung weiter.
„Als Diakon vernetzt sein heißt für mich, andere Menschen mit deren Aufgaben und Fähigkeiten zu kennen und mit diesen immer wieder im gegenseitigen Austausch zu sein.
Das Vernetzt-sein ermöglicht dann für meinen Dienst die bestmögliche Koordination nachhaltiger Hilfe für Kollegen*.
Vernetzt sein erzeugt Gemeinschaft im Dienst, im nächsten Auftrag und im Leben.“
Jonas Adler, Diakon und Referent im Betrieblichen Eingliederungsmanagement und in der Betrieblichen Sozialberatung